Mit einem modernen Steingarten wird das eigene Massivhaus zum Hingucker. Ein solcher Garten ist nicht nur modern und pflegeleicht, sondern bietet auch Lebensraum für Wildbienen und Schmetterlinge, wenn man entsprechende Pflanzen berücksichtigt.
Gärten sind Oasen zum Wohlfühlen, Relaxen und Esszimmer im Freien. Auch das kleinste Grundstück kann in eine Idylle verwandelt werden. Gräser, Blüten oder Steine sorgen für Akzente und schöne Anblicke. Der Außenbereich eines Massivhauses wird als erweiterter Wohnbereich genutzt und in unterschiedliche Bereiche strukturiert: Essplatz, Spielbereich, Feuerstelle, Kräutergarten, Lebensraum für Insekten.
Sehr beliebt ist derzeit die Gestaltung mit Steinen, entweder als Steinbeet oder Steingarten. Denn Steingärten sorgen für eine schöne Stimmung, bieten Hingucker, sind pflegeleicht und können in unterschiedlichen Stilen von romantisch bis puristisch oder asiatisch angelegt werden. Ein moderner Garten wird durch eine klare Linienführung mit immergrünen Stauden erzeugt. Vor allem kleine Grundstücke lassen sich mit Steinen und Pflanzen interessant gestalten.
Gut geplant für pflegeleichte Freude: Steingarten, Kieswege- und Flächen
Für Steingärten braucht man Steine, Kies und Pflanzen. Erde darf man natürlich auch nicht vergessen, denn Pflanzen müssen wurzeln. Einen Steingarten anzulegen ist wegen des Materials und der Bauweise aufwendiger als ein Blumenbeet. Deshalb sollte die Anlage sorgfältig geplant werden. Für unerfahrene Gärtner kann es sinnvoll sein, einen professionellen Gärtner hinzu zu ziehen, zumindest was die Anlage von größeren Kiesflächen betrifft. Mit ein wenig Geschick und Planung können jedoch auch Hobbygärtner einen modernen Garten nach ihren Vorstellungen gestalten.
Wie fängt man an? Für Steingärten eignen sich gerade Flächen oder auch leicht abschüssiges Gelände. Schattenbereiche können mit Kies ausgelegt werden. Bei der Planung der Steinbereiche sollte natürlich der gesamte Garten berücksichtigt werden. Holz und Stein ergänzen sich ideal. Eine Holzterrasse kann in ein Kiesbeet übergehen, größere Steine bilden Akzente.
Gartenplaner raten immer zu einer Gesteinsart, etwa Granit, Kalkstein oder Basalt, und einer Form. Die Größe der Steine sollte der Größe des Gartens entsprechen, also kleinere Steine in einen kleineren Garten. Auf einer großen Fläche wirken viele kleine Steine planlos. Große Steine sollten gut befestigt werden, indem sie etwa ein Drittel eingegraben werden. Im ersten Schritt werden die Steine gelegt, dann kommen die Pflanzen.
Was die Pflanzenwahl betrifft, so schafft eine Kombination aus Bodendeckern und Stauden, immergrünen und einjährigen Pflanzen Abwechslung und Vielfalt. Bei der Auswahl sollte man darauf achten, dass die Pflanzen robust sind, nicht viel Dünger benötigen und Insekten ausreichend Nahrung bieten. So schafft man gleichzeitig einen attraktiven Lebensraum für Insekten und Tiere.
Bei Steinen wie Pflanzen gilt nicht zu kleinteilig, denn größere Gruppen gleicher Pflanzen wirken großzügig. Sind auch Wege geplant, sind Kiesschotter oder Steinplatten geeignetes Material. Was die symmetrische Anordnung von Steinen, Pflanzen und Musterns angeht, so sind die Ansichten so unterschiedlich, wie die Geschmäcker. Symmetrie sorgt für Ordnung, andere lieben es natürlich.
Stilvielfalt im Steingarten: alpin, japanisch oder wildromantisch
Bei der Gestaltung mit Steinen, Pflanzen und Dekorationen müssen die Gärtner lediglich Proportionen und Lebensbedingungen der Pflanzen berücksichtigen, können jedoch jede Stilrichtung verwirklichen.
Einen gebirgsähnlichen Steingarten können Alpenfreunde auf einem abschüssigen oder auch flachen Gelände errichten. Mit Schichten aus Steinen, Erde, Geröll können sie ein kleines Gebirge anlegen. Die unterste Schicht sollte immer ein Flies sein, das Wasser durchlässt, jedoch kein Unkraut. Auch eine Drainage sollte für die Wasserversorgung der Pflanzen gelegt werden. In die Steinschichten werden anschließend trockenheitsresistente Pflanzen gesetzt, die nicht viel Wasser zum Leben brauchen.
Ideale Polsterstauden sind beispielsweise Blaukissen, Polsterphlox, Zwergschleicherkraut oder Hornkraut, die winterhart sind, und jedes Jahr ein immer größeres Blütenmeer bilden. Der immergrüne Moossteinbrech ist mit seinen marmorierten Blättern auch im Winter ein toller Hingucker. Alpenflair geben Blumen wie Primeln, Enzian, Krokusse, Schlüsselblumen, Grasnelke, Katzenpfötchen oder Nelkenwurz.
In Japan und China haben Steingärten eine lange Tradition. Die Ruhe und die Klarheit, die Zen-Gärten ausstrahlen, fasziniert auch hier viele Gartenfreunde. Daher sind asiatische Elemente oftmals Bestandteil von Steingärten. In einem klassischen Zen-Garten dient der Kies zum meditativen Harken, bei dem schöne Muster im Kies entstehen. Daher sollten in diesem Bereich keine Pflanzen wachsen.
Langsam wüchsige Nadelbäume, Zwergkiefer, Gräser, Bodendecker und Steine unterschiedlicher Größe sind typische Merkmale eines japanischen Steingartens. Buddhistisches Flair lässt sich mit einer Buddha-Statue und Steinschalen, die mit Wasser und Blüten gefüllt sind, erzeugen.
Wenn es die Sonnenlage erlaubt, zaubern mediterrane Duftpflanzen, Oleander ein wildromantisches Flair. Winterharte Kakteen, immergrüne Sukkulenten machen aus dem Areal einen Wüstengarten.
Hochbeete, Kräuterschnecken und Trockenmauern
Jedoch können Steine auch für den Bau von Hochbeeten, Kräuterschnecken und Trockenmauern eingesetzt werden und für optische Akzente sorgen. Hochbeete für Kräuter oder Gemüse sind praktisch für die tägliche Gartenarbeit und halten Schnecken fern.
Trockenmauern können mit Moos oder Bodendeckern bepflanzt werden und bieten idealen Lebensraum für Insekten und Würmer. Für einen modernen Look sorgen Gabionen. Das sind mit Steinen gefüllte Gitter, die als Mauern oder Trennwand dienen.
Zu modernen Massivhäusern passt die klare Linie von Steingärten ebenso wie eine wildromantische Stein-Pflanzen-Anlage. Einmal angelegt, können die Bauherren den Garten ohne viel Arbeit genießen. Ebenso Wildbienen und Co., denn Pflanzen und Blumen, die ohne Dünger gedeihen sind der ideale Lebensraum für Insekten und tragen zum Erhalt der Artenvielfalt bei.
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