Wir Deutsche sind Grillweltmeister aus Leidenschaft! Von Frühling bis oft in den Spätherbst hinein werden Würstchen, Steaks und Zucchini auf den Rost geworfen, was das Zeug hält! Klar, es macht ja auch Spaß zusammen mit Freunden und der Familie nach Feierabend oder am Wochenende im eigenen Garten den „King of Barbecue“ zu spielen. Aber Vorsicht! Auch beim Grillen im Garten gibt es Grenzen! Wir verraten Ihnen 6 Tricks, damit auch die Nachbarn fröhlich bleiben, wenn Sie grillen.
Wie oft darf man im eigenen Garten grillen?
So oft es das Wetter zulässt, sagen die einen. So oft, bis sich jemand beschwert, meinen die anderen. Irgendwie haben beide recht, denn eine generelle Regelung gibt es nicht. Dennoch kommt es immer wieder zu Streit vor deutschen Gerichten, weil der eine meint, der andere werfe zu oft den Brutzler im Garten an.
Die Richter sind sich in dieser Frage jedoch ganz und gar nicht einig und urteilen von Gericht zu Gericht unterschiedlich. Mal darf man bis zu 25 Mal im Jahr bis 21 Uhr den eigenen Garten zur Grillstube machen (Amtsgericht Berlin-Schöneberg, AZ: 3 C 14/07), mal viermal jährlich bis 24 Uhr (Oberlandesgericht Oldenburg, AZ: 13 U 53/02).
Grundsätzlich gilt auch beim Grillen im eigenen Garten aber immer das Bundes- bzw. Landesimmissionsschutzgesetz (LImschG) und das kann durchaus sogar ein Grillverbot vorschreiben, wenn beispielsweise:
- der Qualm beim Grillen für die Nachbarn eine unzumutbare Belästigung darstellt.
- andere eine gesundheitliche Beeinträchtigung befürchten müssen.
- Rauch und Gerüche in die Wohn- und Schlafräume anderer ziehen.
6 Top-Tipps für ungestörtes Grillvergnügen
Wohl niemand möchte gerne Ärger am Gartenzaun haben. Aber deshalb muss man vor allem als Hausbesitzer und Gartenfreund noch lange nicht auf den gemütlichen Grillabend verzichten. Wichtig ist vor allem gegenseitige Rücksichtnahme. Beherzigen Sie dazu noch unsere 6 Tipps, dann klappt’s auch mit den Nachbarn:
- Stellen Sie Ihren Grill so auf, dass der Qualm möglichst nicht zu den Nachbarn herüberzieht. Wählen Sie nötigenfalls eine entferntere Ecke Ihres Gartens als Grillplatz.
- Besonders in dicht nebeneinander liegenden Gärten (z.B. bei Reihenhäusern, Doppelhaushälften) empfiehlt sich eher ein Gas- oder Elektrogrill, die so gut wie keinen Rauch verursachen. Übrigens: Über Gerüche z. B. von Steaks kann sich niemand beschweren.
- Beachten Sie die gesetzliche Nachtruhe zwischen 22 und 6 Uhr. Sie dürfen zwar auch bis zu 4 Mal im Jahr bis 24 Uhr grillen, dann aber mit gedämpfter Lautstärke.
- Um ganz sicher zu gehen, können Sie Ihre Nachbarn schon im Vorfeld darüber informieren, wann eine Grillparty ansteht. Dann können sie entweder Türen und Fenster schließen, um keinen Rauch abzubekommen oder einfach mitfeiern.
- Echte Grillprofis achten selbstverständlich darauf, dass vor allem in Wohngebieten keine großen Flammen entstehen und erst recht kein offenes Feuer entfacht wird. Zum einen kann darüber gegrilltes Fleisch gesundheitsschädlich sein, zum anderen ist die Brandgefahr viel zu groß.
- Ein offener Holzkohlengrill sollte niemals unbeaufsichtigt zum Ausglühen einfach draußen stehengelassen werden und damit auch den Nachbarn verärgern. Löschen Sie die Glut entweder gründlich mit Wasser oder schließen Sie beim Kugelgrill den Deckel so, dass auf keinen Fall Funken fliegen, die zu einem Brand führen können.
Ohne Qualm und Rauch geht’s auch
Wer nicht auf das besondere Grillerlebnis mit Holzkohle verzichten will, muss seine Nachbarn dennoch nicht mit Rauschschwaden belästigen. Die entstehen übrigens meistens dann, wenn die Holzkohle zu langsam und mit zu niedrigerer Temperatur erhitzt wird. Wahre Meister des heißen Rosts kennen die Tricks, mit denen auch eine qualmfreie Glut beim Grillen im Garten erreicht werden kann:
- Brennpaste: Zuerst die Holzkohle mit etwas Paste bestreichen, dann ein Schälchen mit der Brennpaste in den Grill stellen und anzünden. Die Paste sorgt für eine schnelle und gleichmäßige Glutentwicklung.
- Heißluftanzünder: Elektrisch betrieben, blasen die Geräte mit rund 2000 Watt der Holzkohle so richtig ein. Innerhalb weniger Minuten entsteht die perfekte Glut mit bis zu 600 Grad Celsius.
- Tischgrill: Mit bis zu rund 200 Euro die teuerste Variante ist der rauchfreie Holzkohlen- Tischgrill. Er ist so konzipiert, dass die Holzkohle durch einen Ventilator stets mit Sauerstoff versorgt und dadurch schnell heiß wird – ohne Rauchzeichen von sich zu geben.
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