Streit unter Nachbarn kennt fast jeder. Doch das muss nicht sein! Mit den folgenden vier Tipps können Sie brisante Streitigkeiten elegant umgehen.

Wer eine Immobilie erwirbt oder ein (Massiv-)Haus baut, kauft eins fast immer mit: Nachbarn. Egal, ob Reihenhaus, Doppelhaus oder freistehendes Einfamilienhaus, Grundstücke werden immer kleiner und so lebt man zwangsläufig enger zusammen. Während manche Eigentümer Freunde werden, die zusammen grillen, gemeinsam Weinabende verbringen oder Spielgeräte für den Nachwuchs miteinander teilen, ärgert andere schon der Anblick einer gehissten Flagge im nachbarlichen Garten. Streitigkeiten lassen sich am besten vermeiden, wenn es erst gar nicht dazu kommt.

1. Lernen Sie neue Nachbarn kennen

Auf dem Nachbargrundstück wird ein neues Massivhaus gebaut? Kommen Sie doch unverbindlich mit den neuen Nachbarn ins Gespräch. Das kann die zufällige Begegnung am Gartenzaun oder auf der Straße sein. Manchmal kündigen neue Nachbarn ihren Einzug auch mit einem Mitbringsel oder einem kleinen Kaffeetrinken an. Packen Sie die Gelegenheit beim Schopf und erfahren etwas über sie: Zum Beispiel, ob jemand Schichtarbeiter, Opernsänger oder ambitionierter Hobbygärtner ist – oder vielleicht Kinder im Haushalt leben, die ihren Mittagschlaf brauchen. Erzählen Sie gleichzeitig von Ihrem Alltag und weisen auf mögliche Besonderheiten hin. Auf diese Weise stellen Sie sich aufeinander ein, bevor es zum ersten Ärger kommt.

2. Nehmen Sie Rücksicht

Auch wenn Ihr Grundstück selbstverständlich Ihnen gehört: Immer, wenn Sie sich die Siedlung mit Nachbarn teilen, sollten Sie Rücksicht aufeinander nehmen. Das gilt für Lärm, der über das normale Maß hinausgeht, wuchernde Sträucher nahe der Grundstücksgrenze oder permanentes Falschparken vor dem Stellplatz des Nachbarn. Sobald jeder ein Stück aufeinander zugeht, verläuft das Zusammenleben direkt besser. Sie planen vielleicht am kommenden Wochenende eine Feier, bei der es etwas lauter werden könnte? Dann informieren Sie Ihren Nachbarn darüber oder laden ihn sogar zum Mitfeiern ein. Rücksicht nehmen heißt auch, dass Sie die Musik zu später Stunde etwas leiser drehen und Ihre Gäste bitten, auf dem Heimweg nicht zu lärmen. Dann brauchen Sie den Zorn der Nachbarn oder gar den Besuch der örtlichen Polizei nicht zu fürchten.

3. Seien Sie hilfsbereit!

Eigentlich ist es sehr wertvoll, gut mit den Nachbarn auszukommen. Spätestens dann, wenn man Hilfe benötigt, weiß man das gute Miteinander zu schätzen. Ihre Katze muss während des Urlaubs versorgt werden? Sie haben sich bei der Gartenarbeit geschnitten und gerade kein Pflaster zur Hand? Oder fehlt Ihnen beim Kuchenbacken am Sonntag plötzlich Mehl? Meistens sind es die kleinen Gesten, die in der Regel für eine gute Nachbarschaft sorgen. Darüber hinaus tut es dem eigenen Ego gut.

4. Halten Sie sich an gesetzliche Regelungen

Um den Streit am Gartenzaun gar nicht erst schlichten zu müssen, sollten Sie sich an die gesetzlichen Regelungen halten, die den Rahmen für das Zusammenleben schaffen. In der Zeit zwischen 22 Uhr und 6 Uhr gilt die Nachtruhe. Lärm ist dann tabu! In manchen Gemeinden gibt es auch Regelungen zur Mittagsruhe, die oft zwischen 13 Uhr und 15 Uhr festgelegt wird. Nehmen Sie in dieser Zeit Rücksicht und stellen Musik und TV-Geräte leiser. Laute Gartenarbeit sollten Sie auf später verschieben.

Ein beliebtes Streitthema, ist auch das Grillen im Garten. Laut Immissionsschutzrecht dürfen Gerüche nicht konzentriert in Wohn- oder Schlafräume von Nachbarn gelangen. Darüber hinaus sind kaum gesetzliche Regelungen vorhanden. Wer weiß, dass den Nachbarn das BBQ stört, platziert seinen Grill etwas weiter weg oder investiert in einen Gasgrill, der weniger riecht als typische Holzkohle.

Auch überhängende Zweige über dem Gartenzaun sind häufig ein Dorn im Auge. Lassen Sie es gar nicht erst so weit kommen, sondern bemühen sich um einen regelmäßigen Rückschnitt. Wer gut mit Nachbarn auskommt, kann auf der Grundstücksgrenze gemeinsam eine Hecke pflanzen – ein Nachbarschaftsprojekt, das auf viele Jahre angelegt ist.