Nicht nur in Zeiten von Corona (Covid-19) ist Gesundheit ein wichtiges Gut, auch im normalen, alltäglichen Leben ist sie von hoher Bedeutung. Darum möchten sich viele zukünftige Bauherren im neuen Zuhause nicht nur wohlfühlen, sondern auch Ihrer Gesundheit etwas Gutes tun. Wir erklären Ihnen in diesem Artikel, was Sie beachten können, um gesund zu bauen und zu wohnen.

Für viele ist das Zuhause ein Ort der Geborgenheit, Harmonie und Gemütlichkeit. In stressigen Zeiten fungiert es als Anker oder Zufluchtsort, bei dem man zur Ruhe kommt, aufatmet und neue Energie tankt. Was aber, wenn der Schutz des Eigenheims plötzlich wegfällt und man in seinen eigenen vier Wänden um seine Gesundheit bangen muss?

Wohngesundheit beginnt beim Hausbau

Das Thema Wohngesundheit wird immer wichtiger. Entgegen der allgemeinen Annahme beginnt dies nicht erst beim Leben im Traumhaus, sondern schon beim Hausbau. Hier geht es zum einen um die Vermeidung von VOC-Emissionen, aber auch um die Verwendung von wohngesunden Baustoffen. VOCs, abgekürzt für Volatile Organic Compounds, sind flüchtige, organische Verbindungen, die sich aufgrund ihres niedrigen Siedepunkts schnell auflösen und deren konstantes Einatmen die Atemwege schädigen kann.

Laut dem Sentinel-Haus-Institut (SHL) muss ein wohngesundes Gebäude folgendes erfüllen:

  • Minimierung von gesundheitsschädlichen Einflüssen
  • Schaffung optimaler Bedingungen für Gesundheit
  • Ermöglichung eines besseren Befindens bei besonderer Empfindlichkeit gegenüber Schadstoffen und Umwelteinflüssen
  • Steigerung des persönlichen Wohlbefindens durch Licht und Farbe

Dabei steht immer der Mensch als Bewohner im Mittelpunkt. Wie wohngesund man wohnen möchte oder muss, hängt auch von den persönlichen Bedürfnissen ab und wie anfällig man auf Belastungen, Schadstoffe oder Umwelteinflüsse reagiert.

Wenn wohnen krank macht

Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Neuralgien oder Reizungen der Schleimhäute sind nur einige von vielen Symptomen, die auftreten können, wenn das Zuhause alles andere als wohngesund ist. Chemische Substanzen, biologische Schadstoffe oder auch physikalische Belastungen können dabei schnell das Wohnen in einem einstigen Traumhaus zu einer Qual werden lassen.

Zu den chemischen Substanzen zählen zum Beispiel Farben, Lacke, Kleber, Putzstoffe oder Bodenbeläge. Diese geben schädliche Gase über einen langen Zeitraum an die Raumluft ab und belasten so die Atemwege der Bewohner. Auch biologische Schadstoffe, wie Schimmelsporen, Hefepilze, Bakterien oder Hausstaubmilben, können unter anderem chronische Atemwegserkrankungen oder Entzündungen auslösen. Physikalische Belastungen, wie Feuchtigkeit, Lärm oder Elektrosmog werden beim Thema Wohngesundheit oftmals unterschätzt, können die Bewohner aber ebenso schnell krank machen, wie chemische oder biologische Schadstoffe. Vor allem Radon, ein radioaktives Gas, welches über Mauerritzen in die Räume eindringt und sich dort ansammelt, ist gefährlich.

Vier Tipps für das wohngesunde Zuhause

Tipp 1: Verwendung von anorganischen Baustoffen

Beim Hausbau sollten Bauherren auf anorganische Baumaterialien zurückgreifen. Dies fällt nicht allzu schwer, denn viele handelsübliche Baustoffe fallen bereits unter diese Kategorie. Anorganische Baumaterialien, wie Betonsteine, Gips- oder Kalkputze, können Feuchtigkeit und Schadstoffe besser aufnehmen und sorgen so für ein gesünderes Raumklima. Übrigens: Auch Porenbeton, der zum Bau von Town & Country Massivhäusern verwendet wird, zählt zu den anorganischen Baumaterialien.

Tipp 2: Lüftungsanlage installieren für eine gute Raumluft

Durch die gute Dämmung der heutigen Häuser reicht eine normale Fensterlüftung nicht mehr aus, um einen optimalen Luftaustausch im Haus zu gewährleisten. Daher ist die Installation einer Lüftungsanlage wichtig. Sie sorgt für gesunde Raumluft und minimiert das Risiko von Schimmel oder die Ansammlung von Gasen in den Räumen. Dank austauschbarer Filter können auch Allergiker entspannter wohnen.

Tipp 3: Bodenbeläge – am besten antiallergen

Vor allem Allergiker, die auf Hausstaubmilben reagieren, sind bei der Wahl ihrer Bodenbeläge besonders vorsichtig. Teppich bietet oftmals einen idealen Nährboden für die Milben, zudem sammelt sich dort Dreck, den ein handelsüblicher Staubsauger nicht entfernen kann. Daher setzt man unter wohngesundheitlichen Aspekten hier vor allem auf Fliesen, Holz- oder Laminatböden. Wer auf seinen Teppich nicht verzichten möchte, der sollte sich für einen Kurzflorteppichboden entscheiden. Wichtig ist außerdem, dass beim Verlegen des Bodens keine Klebstoffe verwendet werden müssen.

Tipp 4: Natur pur an der Wand

Ob Tapete oder Putz – es ist jedem selbst überlassen, wie er die Wände in seinem Eigenheim gestaltet. Man sollte lediglich darauf achten, Naturfarben auf Kalk- oder Lehmbasis zu verwenden, die wenig chemische Substanzen enthalten. Für die Fassade eignet sich dabei zum Beispiel ein Lehmputz. Wer jetzt denkt, dass die Wände in seinem Zuhause dann nur in langweiligem Braun oder tristem Ocker gestrichen werden, der liegt falsch. Dank der heutigen modernen Technik werden Naturfarben mittlerweile in allen Farbvielfalten angeboten und ein buntes Eigenheim aus Naturfarben ist nicht länger nur eine Wunschvorstellung.