Was Bauinteressenten sich wirklich wünschen

Gerade aufgrund der stetig steigenden Mieten und Nebenkosten denken immer mehr Bauinteressierte über die eigenen vier Wände nach und wie sie ihren Wunsch realisieren können. Doch was steht auf der Prioritätenliste ganz oben? Was ist mit Blick auf die Finanzen realistisch machbar, wo lässt sich beim Hausbau sparen? Und wie wichtig ist das Thema Energieverbrauch? In rund 20.000 Onlinebefragungen hat das Marktforschungsinstitut „aproxima Gesellschaft für Markt- und Sozialforschung Weimar mbH“ seit 2007 die Wünsche der Bauherren erkundet und kann hieraus klare Entwicklungen und aktuelle Trends ableiten. (www.bau-o-meter.de)

Eines steht fest: Die beliebtesten Wohnformen sind aktuell das anderthalb geschossige Einfamilienhaus und der ebenerdige Bungalow. Immerhin 90 Prozent der Befragten würden sich beim Hausbau hierfür entscheiden. Die restlichen Prozentpunkte teilen sich das Doppelhaus, das Reihenhaus und mit leichtem Aufwärtstrend das Zweifamilienhaus. Der alternative Kauf einer Eigentumswohnung kommt lediglich für 13 Prozent in Frage. Bei der angepeilten Wohnfläche bleiben 120 – 140 m² für die Befragten die optimale Hausgröße, für 100 – 120 m² entscheiden sich aktuell 27 Prozent. Größere Wohnflächen ab 140 m² und mehr legen derzeitig ebenso leicht an Bedeutung zu (18 Prozent) wie die kleinste Variante mit 80 bis 100 m² (9 Prozent). Vier Zimmer sehen 41 Prozent der Hausbauinteressenten als optimal an, fünf Zimmer möchten 34 Prozent ihr eigen nennen. Wenn es um den bevorzugten Bauort geht, bleibt der Trend zur ländlichen Region mit bis zu 10.000 Einwohnern ungebrochen (46 Prozent). Kleinstädte bis 50.000 Einwohner werden von 24 Prozent als neuer Wohnort angestrebt. Einzugsbereiche von Großstädten gewinnen an Bedeutung und werden aktuell von 17 Prozent der Hausbauinteressenten präferiert. Der optimale Preis für einen Hausbau ohne Nebenkosten liegt auch aktuell für fast zwei Drittel der Befragten zwischen 120.000 und 150.000 Euro, aber auch die Preiskategorie 150.000 bis 180.000 Euro gewinnt weiter an Bedeutung Mehr als zwei Drittel der Befragten sieht einen Baustart innerhalb der nächsten zwölf Monate.

Monatliche Belastung im Fokus

Geht es um den monatlichen Aufwand für Zins und Tilgung, dann trauen sich 56 Prozent der Befragten eine monatliche Belastung von knapp 700 bis 1.100 Euro zu. Höhere Belastungen kommen dagegen für immer weniger der Hausbauinteressenten in Frage und gehen von 15 auf aktuell zehn Prozent zurück. Bankkredit, Fördermittel und die eigenen finanziellen Reserven sind die wichtigsten Finanzierungsmöglichkeiten für den Hausbau. Bei den Finanzierungsstrategien steht in der aktuellen Befragung die Kombination aus Eigen- sowie Fördermitteln und einem Bankkredit ganz oben.

Wenige Kompromisse bei der Ausstattung

Sollten die Baukosten zu hoch sein, dann wollen viele Bauinteressierte trotzdem nicht an der Ausstatung ihres Hauses sparen. Für mehr als zwei Drittel der Befragten sind Rollläden an Fenstern und Türen im Erdgeschoss, ein Gäste-WC, eine bodentiefe Dusche, eine Fußbodenheizung im Bad, eine Terrasse sowie geflieste Wände bis auf Augenhöhe im Gäste-WC ebenso ein absolutes Muss wie Rollläden im Obergeschoss.

Verzichten würden die Befragten auf Ausstattungsdetails, wie Wasserentkalkungsanlage, Balkon, Außenjalousien, Klimaanlage, Wintergarten sowie Sauna. Geht es um Sparmöglichkeiten beim Hausbau, dann ist ein Mehr an Eigenleistung für fast zwei Drittel der Hausbauinteressenten die erste Wahl (63 Prozent). Ein kleineres Haus zu bauen wäre immerhin auch für 42 Prozent der Befragten eine Alternative.

Favorisierte Energiesparmöglichkeiten

Solaranlagen zur Warmwassererzeugung und Wärmedämmung im Außen- und Dachbereich sowie die Nutzung eines Kamins oder eines Kaminofens nehmen weiter stetig zu und sind mittlerweile für zwei von drei Hausbauinteressenten die favorisierten Energiespar- möglichkeiten. Photovoltaikanlagen zur Energiegewinnung und Lüftungsanlagen zur Wärmerückgewinnung werden von jedem zweiten Befragten in Betracht gezogen. Pelletheizungen spielen weiterhin nur eine sehr untergeordnete Rolle (16 Prozent).

Gute Gründe für den Hausbau

Die Eigentumsbildung, sprich das Geld lieber in die eigenen vier Wände zu stecken, als weiter Miete zu zahlen, ist auch aktuell das mit Abstand stärkste Motiv des Hausbaus. Ungestört zu leben bleibt weiterhin stabil auf Platz zwei. Weitere Motive wie im Rentenalter sicher im Eigentum zu wohnen (Altersvorsorge) und der Hausbau als stabile Geldanlage sind ebenfalls von großer Bedeutung.