Die Frage, ob der Neubau mit Keller oder doch nur mit einer einfachen Bodenplatte errichtet wird, kann weitreichende Konsequenzen haben.

Wer mit dem Gedanken spielt, ein gemütliches Eigenheim für sich und seine Lieben zu errichten, steht meist schon in der Planungsfrage vor einer ganz entscheidenden Frage: „Soll ich das Haus mit Keller bauen oder lieber doch nur eine Bodenplatte legen lassen?“ Beide Varianten haben ihre Vorteile, allerdings auch Nachteile. Unser Artikel soll Ihnen eine kleine Hilfe bei Ihrer Entscheidung geben.

Keller bauen oder Bodenplatte legen? Das Erdreich entscheidet

Bevor man sich an die Planung des Hauses mit Keller oder einfacher Bodenplatte macht, sollte zunächst das Baugrundstück unter die Lupe genommen werden. Denn nicht jeder Boden ist überhaupt geeignet für einen Keller. Möglicherweise ist das Erdreich nicht ausreichend tragfähig oder – was öfter vorkommt – der Grundwasserspiegel ist so hoch, dass ein Keller „im Nassen“ stehen würde. Wer trotz dieser Widrigkeiten ein Haus dennoch über einem Keller bauen möchte, muss mit zum Teil enormen Mehrkosten rechnen. Ein unzureichend tragfähiger Boden benötigt eine ganz andere Statik als ein stabiler Untergrund. Gegebenenfalls muss hier ein Bodenaustausch stattfinden, um überhaupt einen Keller bauen zu können.

Soll das Traumhaus in der Nähe eines Gewässers stehen oder ist der Grundwasserspiegel sowieso schon recht hoch, benötigt der Keller eine besondere Abdichtung. Sogenannte Schwarz- oder Weißwannen sind in diesem Fall mindestens nötig. Solche Dichtungsmaßnahmen können die Kosten für den Keller bis zu 50 Prozent höher ausfallen lassen.
Je nach Bodenbeschaffenheit ist es also klüger, keinen Keller bauen zu lassen, sondern sich für eine Bodenplatte zu entscheiden. Letztendlich schafft nur ein Baugrundgutachten Klarheit über Ihren Grund und Boden.

Gute Gründe für ein Haus mit Keller

Wenn mit dem Boden alles in Ordnung ist, spricht kaum noch etwas dagegen, die Immobile auf einem Keller bauen zu lassen. Bei einem durchschnittlich großen Einfamilienhaus gewinnt man beispielsweise bis zu 40 Prozent mehr Raum.
Dieses Plus an Platz kann als zusätzliche Wohnfläche genutzt werden. Über einen separaten Hobby- oder einen Arbeitsraum, die gut ausgestattete Heimwerkstatt oder sogar eine kleine Wellnessoase freut sich schließlich jeder. Aber auch die Haustechnik wie Heizungsanlage, Wärmepumpe, Zähler, Anschlüsse usw. lassen sich in einem Keller locker unterbringen.

Nicht zu vergessen ist auch der Wertgewinn des Eigenheimes, wenn es über einen Keller verfügt. Zum einen lässt sich ein solches Souterrain bei kluger Planung später leicht zur praktischen Einliegerwohnung zum Vermieten umbauen. Zum anderen haben unterkellerte Häuser auf dem Immobilienmarkt einen höheren Verkaufswert.

Und das spricht gegen den Keller

Bei allen Vorteilen darf eines nicht verschwiegen werden: Wer einen Keller bauen will, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen. Für einen einfachen Keller sollte man durchschnittlich rund 600 Euro pro Quadratmeter mehr rechnen. Je nach Aufwand wie zum Beispiel einer Wanne oder besonderer Drainage kommen schnell auch mal bis zu 900 Euro pro Quadratmeter zusammen. Wo es möglich ist, kann ein Fertigkeller eine Ersparnis bringen.

Eine Boden- oder Fundamentplatte ist da schon wesentlich preiswerter. Etwa 70 bis 120 Euro für die einfache Variante, für eine gut isolierende Thermoplatte fallen rund 130 bis 170 Euro pro Quadratmeter an. Als Bauherr muss man zudem mehr Zeit einplanen, wenn das Haus mit Keller gebaut wird. Und schließlich ist noch zu bedenken, dass in einer Souterrainwohnung, also im ausgebauten Keller, nur schwer ein altersgerechtes Wohnen inklusive Barrierefreiheit möglich ist.

Fazit

Ob Sie Ihr Haus nun mit Keller bauen oder mit einer Fundamentplatte ausstatten lassen wollen, hängt von mehreren Faktoren ab. Grundsätzlich aber sollten Sie beide Möglichkeiten in die Planung mit einbeziehen. Eine Liste mit allen Vorteilen und Nachteilen hilft Ihnen, die richtige Entscheidung zu treffen.