Sich von unnötigem Ballast befreien und auf das Wesentliche konzentrieren, wenigen, dafür ausgewählten unddurchdachten Möbelstücken den Raum zur „freien Entfaltung“ bieten und dabei auch noch das Budget schonen – es gibt viele gute Gründe, die für Minimalismus im Eigenheim sprechen. Wie Sie die „Weniger ist mehr“-Philosophie in Ihren vier Wänden umsetzen können, zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag.

Minimalismus – was ist das?

Um Missverständnissen vorzubeugen: Minimalismus ist kein Einrichtungsstil. Es handelt sich hierbei um eine Lebensweise, eine Einstellung, eine Haltung, die sich nicht nur auf Ihre Einrichtung, sondern auch nahezu jeden anderen Bereich in Ihrem Leben übertragen lässt.

Müsste man den Minimalismus mit drei Worten beschreiben, so wären diese „Weniger ist mehr“. Doch anders als viele das Vermuten, geht es beim minimalistischen Lebensstil nicht um Verzicht und Einschränkungen, sondern umdurchdachte Reduktion und die bewusste Nutzung der Dinge, mit denen wir uns umgeben.

Die 5 goldenen Regeln des Minimalismus

  1. Jedes Objekt im Raum hat eine Funktion
  2. Jedes Objekt im Raum hat seinen festen Platz
  3. Stauraum sorgt für Ordnung und Struktur
  4. Böden, Wände und Fläche bleiben weitestgehend frei
  5. Linien sind gerade und nicht verschnörkelt

Die Farben

Wenn Sie Ihr Massivhaus minimalistisch einrichten, sollten Sie sich auf die Farben Schwarz, Weiß, Grau und Beige begrenzen. Diese bilden eine ruhige Basis für Möbel und Co. und verhindern eine „Überladung“ der Zimmer.

Für farbige Akzente gilt die Regel: Maximal einer pro Raum.

Die Möbel

Minimalistische Möbelstücke zeichnen sich nicht nur durch ein geradliniges Design und zeitlose Materialien aus, siesind auch möglichst multifunktional. Ein Beistelltisch mit Zeitungsständer, ein Sofa mit verstecktem Stauraum, eineCouch, die zum Schlafsofa werden kann –  Je wandelbarer ein Möbelstück ist, desto besser.

Exkurs: Minimalistische Möbel aus Skandinavien

Vor allem skandinavische Designer haben es schon vor Jahrzehnten genau verstanden, Möbel zu entwerfen, die auf dasAllernötigste reduziert und gleichzeitig wandelbar und vielseitig sind.

Unser Tipp: Wenn Ihnen Einrichtungsklassiker wie String-Regal oder Wishbone Chair zu teuer sind, sollten Sie einen Blick auf Second Hand-Portale werfen. Hier können Sie mitunter tolle Schnäppchen machen.

Der Stauraum

In einem minimalistisch gestalteten Haus wird es grundsätzlich immer aufgeräumter wirken als in einem überladenen. Dennoch gibt es auch hier den klassischen „Krimskrams“, unschöne Gebrauchsgegenstände und saisonale Deko, die irgendwo untergebracht werden wollen. Daher lautet die Devise: Schaffen Sie Stauraum – und zwar sowohl im Großen, beispielsweise durch Einbauschränke, als auch im Kleinen, u.a. in Form von schlichten Aufbewahrungsboxen.

Die Deko

Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass sich Minimalismus und schöne Dekoelemente gegenseitig ausschließen. BeimAuswählen der Deko sollten Sie allerdings ein paar Dinge beachten:

  • Bleiben Sie unbedingt Ihrem Farbschema treu
  • Dekorieren Sie immer in Gruppen einer ungeraden Anzahl (beispielsweise drei Vasen oder fünf Figuren)
  • Platzieren Sie pro Raum maximal drei Deko-Gruppen
  • Halten Sie sich mit Deko an den Wänden zurück und lenken Sie den Blick des Betrachters auf ein besonderes (großformatiges) Kunstwerk/Poster/Bild…
  • Stimmen Sie Farben und Materialien von Wohntextilien aufeinander ab

Die Pflanzen

Bunt blühende Pflanzen sind in einem minimalistischen Heim fehl am Platz. Orientieren Sie sich stattdessen lieber an dieser Faustregel: Eine große Grünpflanze plus drei oder fünf kleine (gruppiert) pro Raum

Richtig umgesetzt ist eine minimalistische Einrichtung alles andere als ungemütlich, steril und anonym. Mithilfe der oben genannten Tricks schaffen Sie eine wohnliche und zugleich ruhige Wohnatmosphäre. Durch den Verzicht auf unnötige Deko, Möbel und sonstige Einrichtungsgegenstände können Sie außerdem jede Menge Geld sparen.