Wenn die ersten Frühlingsblüher im Gras zu sehen sind, die Sonne unser Gesicht wärmt und die Knospen an Bäumen und Sträuchern sprießen, dann wird es Zeit für den Frühjahrsputz. Mit dem schwedischen Aufräumtrend Death Cleaning schaffen Sie Platz im Haus und in der Seele für ein gemütliches, aber minimalistisches Wohnen.

Der Kleiderschrank quillt über und auch im Hauswirtschaftsraum wurde jede Kleinigkeit irgendwie verstaut? Der Stauraum im Haus ist fast aufgebraucht? Wenn der Frühling naht, wünschen sich viele Menschen, den Ballast der Wintermonate rund um Haus und Garten abzustreifen. Wäre da nur nicht der innere Schweinehund, den es zu überwinden gilt.

Entrümpeln heißt unnötigen Ballast loswerden

Unterstützung naht nun mit der schwedischen Entrümpelungs-Methode Death Cleaning. Die ist vergleichsweise radikal, hilft aber unnötigen Ballast abzuwerfen: Man entrümpelt nämlich so, als ob man sich auf seinen Tod vorbereiten würde. Am Ende des Aufräumens besitzt man nur noch die Dinge, die man braucht oder in Zukunft brauchen könnte. Döstädning ist der schwedische Begriff dieser Methodik – eine Wortschöpfung, die sich aus den Begriffen „Sauberkeit“ und „Sterben“ zusammensetzt. Den Trend ins Leben gerufen hat Margareta Magnusson, eine ältere Schwedin, die in ihrem Leben unzählige Male umziehen musste. Haushaltsauflösungen gehörten für sie zum Alltag. Ihr Credo: Hinterbliebene sollen sich nicht mit den Hinterlassenschaften eines Verstorbenen auseinandersetzen müssen.

Death Cleaning: Wertvolles bewahren

Zugegeben, ein wenig makaber klingt Death Cleaning schon: Man entrümpelt Keller, Dachböden und Kleiderschränke, als ob das Leben morgen zu Ende ginge. Doch wer längere Zeit an Ort und Stelle wohnt, weiß, wie schnell sich Dinge im Haushalt ansammeln: 20 Paar Jeanshosen, ein Küchenschrank mit eingestaubten Kaffeebechern oder Schubladen voller Krimskrams. Beim Entrümpeln mit Death Cleaning trennen wir Wichtiges von Unwichtigem und beantworten uns die Frage: Was ist für mich wertvoll genug, um bewahrt zu werden? Für Margareta Magnusson steht fest: Dinge nur für die nächste Generation aufzuheben, ist nicht der richtige Weg.

Für wen eignet sich Death Cleaning?

Der Blick in unsere Schränke, Kommoden und Dachböden beweist: Je größer das Haus ist, umso mehr lässt sich in Kellern, Hauswirtschaftsräumen oder Dachböden sammeln. Das gilt für junge Menschen genauso wie für Senioren. Deswegen ist sich Margareta Magnusson sicher: Das regelmäßige Ausmisten sollte man sich so früh wie möglich zur Gewohnheit machen. Je älter man wird, umso schwerer trennt man sich von Dingen, die einen über Jahrzehnte begleitet haben.

So funktioniert Death Cleaning

Bevor Sie sich an Emotionales wie Briefe, Fotos oder Reiseerinnerungen trauen, beschäftigen Sie sich zunächst mit weniger Wichtigem, zum Beispiel Möbelstücken. Beantworten Sie sich ehrlich die Frage, ob Sie Kommode, Beistelltisch oder Vitrine wirklich brauchen oder sie einen besonderen Wert haben. Wer die Frage mit Nein beantwortet, verschenkt oder spendet die Möbel. Dann geht es Kleidung, Kisten in Kellern und Dachböden oder gar Dekoration an den Kragen. Papierkram, alte Rechnungen oder Bücher am besten gar nicht erst ansammeln. Und Erinnerungen mit einem persönlichen Wert kommen in eine Kiste und werden für die Nachkommen beschriftet. Margareta Magnusson: Am besten mit „einfach wegwerfen“. Wer sich weiter informieren möchte: In ihrem Buch „Frau Magnussons Kunst, die letzten Dinge des Lebens zu ordnen“ hat Margareta Magnusson ihr Wissen festgehalten.