Erneuerbare Energien gewinnen beim Beheizen von Wohngebäuden immer mehr an Bedeutung. Mittlerweile werden in 38,7 Prozent aller neu genehmigten Wohngebäude Heizanlagen installiert, die überwiegend erneuerbare Energien einsetzen. Damit sind laut Statistischen Bundesamt (Destatis) Wiesbaden die erneuerbaren Energieträger auf Platz 2 hinter Gas, das in 43,4 Prozent der Neubauten als überwiegender Energieträger für die Heizung und Warmwasseraufbereitung eingesetzt wird.
Strom und Fernwärme kommen als alleiniger Lieferant nur in 17,9 Prozent aller Wohnbauten zum Einsatz. Zu diesem Ergebnis kamen die Wiesbadener Statistiker bei der Bewertung aller im Jahr 2014 genehmigten Wohngebäude. Zu den erneuerbaren Energieträgern zählen laut Destatis Sonnenenergie, Geo-Thermie, Biogas und Windenergie.
„Mit diesem Trend scheinen die Anforderungen des Erneuerbare-Energie-Wärmegesetz von 2011 erfüllt werden zu können. Dieses fordert, dass bis 2020 mindestens 14 Prozent des Wärme- und Kälteenergiebedarfs von Gebäuden durch erneuerbare Energien zu decken sind“, sagt Udo Schumacher-Ritz, Vorsitzender des Vereins zur Qualitäts-Controlle am Bau e.V. (Göttingen).
Auch etwa 70 Prozent der von den Sachverständigen des Vereins zur Qualitäts-Controlle am Bau e.V. begleiteten Neubauten, meist Ein- und Zweifamilienhäuser werden mittlerweile durch Wärmepumpen versorgt. Diese Technik ist laut Udo Schumacher-Ritz, Vorsitzender des VQC, ausgereift und ausgesprochen zuverlässig. Dennoch werden die Sachverständigen des VQC nicht selten um Rat befragt, wenn es im neuen Eigenheim nicht so richtig warm werden will.
Besonders bei starken Minustemperaturen in Verbindung mit starkem Wind lassen die Raumtemperaturen gerne mal unter 20 Grad sinken, eine echte Wohlfühlathmosphäre kann so nicht aufkommen. Die Ursache – so die Erfahrungen des VQC-Vorsitzenden – ist meist nicht ein Defekt der Heizanlage sondern vielmehr die Summe handwerklicher Verarbeitungsfehler während der Bauphase. „High-Tech-Heizanlagen benötigen eine möglichst fehlerfreie Verarbeitung sämtlicher Gewerke. Eine nicht sauber verarbeitete Dichtungsfolie im Dachgeschoss, ein nicht fachgerecht verlegtes Wandkabel dort kann in der Summe die Konsequenz haben, dass das neue Haus nicht die notwendige Luftdichtheit aufweisen kann. Das Resultat: Die Heizleistung der überwiegend mit regenerativen Energien betriebenen Heizungsanlage reicht nicht aus, um in allen Situationen ein angenehmes Wohnklima zu garantieren. Die Zeiten, in denen nach Belieben das Thermostat aufgedreht werden konnte und scheinbar unendlich verfügbare Mengen an Energie zur Verfügung standen, sind definitiv vorbei. “
Die Sachverständigen des Vereins zur Qualitäts-Controlle am Bau haben sich seit mehr als zehn Jahren darauf spezialisiert, Wohnungsbauten während der Entstehungsphase zu begleiten, um mögliche Verarbeitungsfehler frühzeitig zu erkennen und in Kooperation mit den ausführenden Handwerkern zu vermeiden. Am Ende einer VQC-Begleitung steht auch ein obligatorischer Luftdichtigkeitstest (Blower-Door), der zuverlässige Aussagen über die Luftdichtheit des Hauses macht.
Mehr Informationen zum Bau eines Energiesparhaus!
Kommentare