Die Sehnsucht nach den eigenen vier Wänden ist ungebrochen. Fast 74 % der Jugendlichen und jungen Erwachsenen will laut einer Studie im Alter von 30 im eigenen Haus wohnen. In diesen stürmischen Zeiten wächst der Wunsch nach Sicherheit und Geborgenheit, doch auch die Baukosten klettern nach oben und reduzieren den finanziellen Spielraum. Unser Tipp: Konzentrieren sich beim Hausbau auf das Wesentliche! „Weniger ist mehr“ ist in vielerlei Hinsicht ein Gewinn.  

Welches Budget steht für den Hausbau zur Verfügung? 

Je nachdem, wo Sie bauen möchten, bewegen sich die Baukosten ohne Grundstück gerundet zwischen 1.500 und 2.200 € pro Quadratmeter. Je kleiner die Hausgröße, umso niedriger ist das benötigte Budget. In Zahlen ausgedrückt: Wenn Sie von 140 m2, das ist die durchschnittliche Wohnfläche deutscher Einfamilienhäuser, auf 125 m2 reduzieren, haben Sie bereits mindestens 22.500 € gespart. Mit einem kompakten 90 m2 Haus können daraus 75.000 € und mehr werden. 

Nicht nur beim Hausbau, sondern auch bei den Hausnebenkosten sparen

Viele Bauinteressenten denken im Planungseifer nicht daran, dass mit einem großen Haus auch höhere Nebenkosten verbunden sind. Im Durchschnitt können Sie aktuell mit 4 € pro m2 und Monat rechnen. Hinzu kommen noch einmal 1 bis 2 € Instandhaltungsrücklage. Vor allem bei der Grundsteuer, den Strom- und Heizkosten, den Versicherungen und Instandhaltungsreparaturen macht sich jeder eingesparte Quadratmeter bezahlt. 

Entscheidend für die Hausgröße: Zahl und Größe der Räume

Welche Wünsche und Bedürfnisse haben Sie an Ihr neues Zuhause und Ihr Zusammenleben? Spart die Wohnküche den Platz für den riesigen Esstisch? Wieviel Besuch muss untergebracht werden und brauchen Sie dafür einen eigenen Raum oder genügt eine ausziehbare Schlafcouch im Arbeitszimmer? Ist ein Arbeitszimmer notwendig oder können Sie im Wohnzimmer mithilfe von Raumtrennern und flexiblen Möbeln Rückzugsraum schaffen? Ist Nachwuchs geplant? Haben Sie platzintensive Hobbys und wieviel Stauraum benötigen Sie für Ihr Hab und Gut?  

All diese Fragen sollten Sie in aller Ruhe innerhalb der Familie klären. Denn am Ende muss jeder mit der Anzahl und Größe der Räume zufrieden und glücklich sein. In vielen Fällen ist es möglich, mit Zuwachsoption zu bauen und den Dachboden oder den Keller nach dem Hausbau als Wohnraum ausbauen. 

Mit diesen Tipps gewinnen Sie auch bei kleiner Hausgröße Raum

  • Je weniger Wände, desto mehr Platz. Gestalten Sie einen durchgehenden Bereich zum Kochen, Essen und Wohnen. 
  • Richten Sie sich mit flexiblen Möbeln ein. Mit Klappregalen, Klappstühlen, Hochbetten, Schlafcouch oder multifunktionalem Küchentresen klappt es auch im kleinsten Haus. 
  • Schaffen Sie mit Maßmöbeln und Einbauschränken vom Schreiner unter der Treppe, unter den Betten, in Ecken oder im Flur zusätzlichen Stauraum.  
  • Ordnungssysteme für Schubladen, Regale und Schränke sorgen in einem kleinen Haus dafür, dass alles seinen festen Platz findet.  

Entrümpeln Sie: loslassen, was man nicht liebt

Was schätzen Sie, wie viele Dinge sich in Ihren Schränken angesammelt haben, die Sie nicht eine Sekunde vermissen würden? Wenn Sie nicht gerade zu den leidenschaftlichen Jägern und Sammlern gehören, dann kann der Gedanke, in einer ordentlichen und ballastfreien Umgebung zu leben, richtig befreiend sein. Nicht umsonst hat Aufräum-Queen Marie Kondo auf Instagram 4 Mio. Follower. Ihre Ideen für minimalistische Räume sind so überzeugend und ästhetisch, dass man am liebsten sofort einziehen möchte. Sie werden sehen, nach einer konzentrierten Entrümpelungsaktion spielt die Hausgröße (fast) keine Rolle mehr.  

Vor- und Nachteile eines kleineren Hauses auf einen Blick

+ Geringere Baukosten 

+ Geringerer Grundstücksbedarf

+ Niedrigere Kosten für Strom, Heizung und Instandhaltung 

+ Umweltbewusst und nachhaltig 

+ Mehr Zeit, da reduzierter Putz- und Pflegeaufwand

+ Gemütlichere Räume 

+ Kein Raum für unnötigen Ballast 

– Weniger Privatsphäre und Rückzugsmöglichkeiten

– Weniger Platz für Feiern und Familie 

– Weniger Stauraum