Die Entscheidung für den Hausbau bedeutet für die meisten Bauherren und ihre Familien eine regelmäßige finanzielle Belastung über viele Jahre hinweg. Bei der Kalkulation des Projektes geht man in der Regel davon aus, dass alles gut läuft. Und das ist auch richtig so, denn eine positive Grundeinstellung ist eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg. Es gibt jedoch Risiken, die man verhältnismäßig einfach absichern kann: zum Beispiel die Bewertung des Bauträgers.

Bonitätsprüfung des Bauträgers

„Den Bauträger richtig zu bewerten, ist eine große Herausforderung für jeden Bauherren“, meint Florian Haas, Finanzexperte und Vorstand der Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende. Auch wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis zu stimmen scheint, sollte man vor Vertragsabschluss die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Bauunternehmers sowie dessen Qualität und Zuverlässigkeit überprüfen. Am besten sei es, wenn der Bauträger eine Baufertigstellungsbürgschaft bei der Bank nachweisen könne.

„Diese Bürgschaften garantieren dem Bauherren, dass die Bank für die Fertigstellung des Hauses aufkommt, sollte das Unternehmen Insolvenz anmelden“, so Haas. Alternativ zu den Bürgschaften des Unternehmens könne man mit dem Bauträger auch den Abschluss einer Baufertigstellungsversicherung vereinbaren. Diese wäre zwar ein weiterer Kostenfaktor, kommt jedoch der Bauträger seinen Bauverpflichtungen, etwa aus Gründen einer Insolvenz, nicht nach, sei diese Versicherung die einzige wirksame Absicherung. Denn in der Regel reichen die dem Bauherren gesetzlich zustehenden Sicherheitseinbehalte nicht für den entstandenen Schaden im Rahmen der Restfertigstellung aus.

Wirtschaftsauskunfteien geben gegen ein Honorar Auskünfte über die wirtschaftliche Situation des Bauträgers. Auch die Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende bietet ihren Mitgliedern eine Bonitätsprüfung an. Mehr Informationen gibt es unter www.finanzierungsschutz.de. Andere Angebote sind zum Beispiel das Einholen von Baugrund- und Bodengutachten oder eine baubegleitende Qualitätskontrolle.

Den Baukredit wirklich stemmen können

Kann man sein Bauvorhaben mit möglichst viel Eigenkapital unterstützen, so muss man letztlich weniger Kredit aufnehmen und kann einen höheren Tilgungssatz vereinbaren. Die Laufzeit des Kredits verkürzt sich dadurch. „Es ist wichtig, die Angebote der verschiedenen Darlehens-Anbieter gründlich zu vergleichen“, so Florian Haas. Dabei sollte man nicht einfach den günstigsten Kredit in Anspruch nehmen, denn oft verbergen sich hier versteckte Kosten oder ungünstige Bedingungen, die an die Laufzeit geknüpft sind. Deshalb sollte man sich in jedem Fall ausführlich beraten lassen, und das nicht nur von einer einzigen Bank. „Es lohnt sich oft, auch im Internet bei Vergleichsportalen oder unabhängigen Darlehensvermittlern Informationen über die Hauptunterschiede verschiedener Anbieter einzuholen“, sagt der Experte. Einen Kredit solle man nur aufnehmen, wenn man sicher sei, dass man ihn stemmen könne.

 

Mit Sondertilgungen schneller schuldenfrei

Aller Erfahrung nach dauert es, abhängig von Zins und Tilgung, Jahrzehnte, bis das über ein herkömmliches Annuitäten-Darlehen finanzierte Eigenheim schuldenfrei ist. Doch clevere Bauherren können diese Zeit durch Sondertilgungen verkürzen. „Früher ließen sich die Banken so viel Entgegenkommen mit teils happigen Gebühren vergolden. Doch diese sind mittlerweile unüblich“, so Florian Haas. Denn wegen des harten Konkurrenzkampfes bei Immobilien-Finanzierungen verzichte mittlerweile praktisch jedes Institut auf solche Kostenextras.