Endlich haben sich die Spitzen der großen Koalition zum Baukindergeld geeinigt. Die Förderung nützt vor allem Normalverdiener-Familien mit wenig Eigenkapital auf dem Weg ins Eigenheim.

Im Zuge der Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses des Bundestages wurde nach langer Diskussion die Einführung des Baukindergeldes beschlossen. Familien mit einem oder mehreren Kindern dürfen sich nunmehr über ein neues Förderprogramm für den Kauf oder Bau eines Eigenheims freuen.

Das Baukindergeld wird es für den erstmaligen Kauf von Wohneigentum bzw. den Neubau eines Eigenheims geben. Pro Kind werden 1.200 Euro pro Jahr für einen Zeitraum von 10 Jahren gezahlt. Die Möglichkeit, das Baukindergeld zu beantragen, ist auf 2 Jahre begrenzt und gilt rückwirkend ab 1. Januar 2018.

Voraussetzungen für den Erhalt des Baukindergeldes ist ein zu versteuerndes Haushaltseinkommen von maximal 90.000 Euro für eine Familie mit 1 Kind. Pro weiterem Kind erhöht sich diese Einkommensgrenze um jeweils 15.000 Euro. Das Antragsverfahren für das Baukindergeld soll über die KfW-Bank laufen. Wann genau eine Beantragung und die Auszahlung erfolgen kann, ist bisher unbekannt.

Baukindergeld – Normalverdiener mit wenig Eigenkapital profitieren

„Besonders Normalverdiener-Familien, die wenig oder kein Eigenkapital haben, werden vom Baukindergeld profitieren und mit diesen zusätzlichen Mitteln einen Teil der Kosten für den Bau eines Eigenheims decken können, zum Beispiel Nebenkosten wie die Grunderwerbsteuer“, sagt Jürgen Dawo, Gründer von Town & Country Haus, Deutschlands führende Massivhausmarke.

Viele junge Familien haben zwar ein regelmäßiges Einkommen und sichere Arbeitsverhältnisse, jedoch bisher nicht die Möglichkeit Geld zur Seite zu legen, zum Beispiel aufgrund der Kosten für die Berufsbildung. Die niedrigen Zinsen erschweren zudem die Eigenkapital-Bildung. Doch unter bestimmten Voraussetzungen ist der Bau und die solide Finanzierung eines Eigenheims auch ohne bzw. mit wenig Eigenkapital möglich.

Mit dem Baukindergeld können Familien fehlende Rücklagen ausgleichen und so schneller den Schritt ins Eigenheim wagen. „Und das ist auch nötig, aufgrund des kurzen Förderzeitraumes, herrscht etwas Zeitdruck. Schließlich muss zur Erfüllung der Förderbedingungen für das Baukindergeld eine Baugenehmigung oder ein Kaufvertrag vorliegen – das kann seine Zeit dauern. Wer sich die Vorteile sichern will, sollte seine Entscheidung für ein Eigenheim also nicht mehr lange hinauszögern“, so Hausbau-Experte Dawo.

Nachhaltige Eigenheim-Förderung bisher nicht in Sicht

Mit der Abschaffung der Eigenheimzulage im Jahr 2006 und der zunehmenden Verschlechterung der Konditionen beim Bau von KfW-Effizienzhäusern sah es schlecht aus im Bereich der Fördergelder für das Eigenheim.

„Es ist erfreulich, dass die Politik erkannt hat, dass Familien Unterstützung auf dem Weg ins Eigenheim brauchen und vor allem verdienen. Das Baukindergeld ist meiner Meinung nach ein erster Schritt. Um die Eigentumsquote in Deutschland nachhaltig zu verbessern, sind aber weitere Maßnahmen notwendig“, sagt Jürgen Dawo.

Zum einen schließt das Baukindergeld Paare ohne Kinder oder auch Familien mit Kindern über 18 Jahre aus. Doch auch für diese Gruppen ist der Erwerb von Wohneigentum, nicht nur im Hinblick auf die Altersvorsorge, attraktiv. Zum anderen sorgt der kurze Förderzeitraum auch dafür, dass nur ein Teil von Familien auf dem Weg ins Eigenheim unterstützt wird. Was nach 2020 kommt, bleibt ungewiss.

„Eine langfristige und gerechtere Maßnahme zur Entlastung wäre beispielsweise die Senkung der Baunebenkosten. Die Grunderwerbsteuer-Sätze in Deutschland treiben die Grundstücks- und Immobilienpreise weiter in die Höhe. Auch die hohen Anforderungen an den Hausbau seitens des Gesetzgebers, erschweren den Neubau von Eigenheimen, die für Normalverdiener erschwinglich bleiben“, betont Jürgen Dawo von Town & Country Haus.