Stefan Tölg aus Landsberg am Lech hat 2016 mit 51 Jahren einen großen Schritt gewagt. Er hat das Angestelltendasein nach fast 30 Jahren an den Nagel gehängt und sich für eine Lizenz-Partnerschaft mit Town & Country Haus entschieden. Nachdem die Entscheidung gefallen war, legte er ein blitzartiges Tempo an den Start.
Der demographische Wandel wirkt sich auch auf Unternehmensgründungen aus: Immer mehr Menschen entscheiden sich erst relativ spät für die Selbstständigkeit. Doch gehen Gründer jenseits der 50 ein höheres Risiko ein? Oder profitieren sie von mehr Lebens- und Berufserfahrung? Auch Dr. Stefan Tölg aus Landsberg am Lech hat sich mit 51 Jahren für die Selbstständigkeit entschieden. Nach vielen Jahren als Angestellter im Finanzdienstleistungsgewerbe brauchte er neue Herausforderungen.
Mit der Selbstständigkeit hatte der promovierte Betriebswirt schon öfter geliebäugelt, allerdings nie das Passende gefunden. Außerdem war es ihm stets wichtig, eine Perspektive zu haben. „Was mich immer wieder von einer Unternehmensgründung abgehalten hat, war auch die Tatsache, dass ich in meinem Beruf eigentlich recht gut verdient habe“, erzählt der heute 54-Jährige.
Neue Berufsperspektive mit Town & Country Haus
Eine neue Perspektive eröffnete sich, als er durch Zufall auf Town & Country Haus stößt. „Vom Quereinsteiger zum Geschäftsführer im Hausbau – das klang spannend für mich“, erinnert sich Stefan Tölg. Dazu kann er auf sein jahrelanges Berufsleben zurückgreifen – zumindest mit gewerblichen Immobilien hat er bereits zu tun gehabt. Ebenfalls dafür sprach, dass er sich für die Thematik begeistern kann: „Ich habe schon immer gerne Häuser angeschaut.“
Auch wenn er Franchise bislang skeptisch gegenüber stand, überzeugt ihn Town & Country Haus auf Anhieb. Denn er kann sich nicht nur mit der Philosophie identifizieren. Auch der langjährige Erfolg spricht für die Massivhausmarke. Einzig, ob das Konzept in seiner Gegend funktionieren wird, gibt dem damals 50-Jährigen Anlass, weiter darüber nachzudenken. Nach dem ersten Kontakt nimmt er sich dafür zehn Monate Zeit. Dann folgt der zweite Anlauf.
Ein Blitzstart in die Selbständigkeit
Stefan Tölg entführt seine Frau Daniele auf einen Ausflug und weiht sie auf der Fahrt ein, dass es nach Behringen zu einem Schnupperseminar gehen soll. „Erst hat sie mich wegen meiner Spontanität für verrückt erklärt“, erzählt Stefan Tölg. „Aber das Seminar und das Einzelgespräch mit Frau Dawo haben auch ihr sehr zugesagt und sie überzeugt.“ Den reiflichen Überlegungen im Vorfeld folgt ein Blitzstart. Bereits auf dem Rückweg sind sich die beiden einig, den Weg weiterzuverfolgen. Der ehrgeizige Plan: Bis Weihnachten soll die Entscheidung über den Einstieg bei Town & Country Haus stehen.
„Ich habe kreuz und quer Gebietsanalysen durchgeführt und mich mit dem Thema Hausbau intensiv auseinandergesetzt. Kurz vor Weihnachten habe ich dann unterschrieben.“ In der Zwischenzeit holt er sich auch Erfahrungen verschiedener Lizenzpartner ein. Auch hier geht er sehr bedacht vor, und lässt sich eine Partnerschaft aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten.
Sein nächstes Ziel ist der Geschäftsstart im März. Über Weihnachten organisiert er Büroräume, im Januar 2016 besucht er sein erstes Seminar. Einen Monat später absolviert der damals 51-Jährige ein Praktikum bei einem Lizenzbetrieb. Anfang März geht es mit der ersten Anzeige los und bereits im April verkauft Stefan Tölg sein erstes Haus.
Reaktionen aus dem persönlichen Umfeld
Sich mit über 50 Jahren selbstständig zu machen, ist keine alltägliche Sache. Kein Wunder, dass das Umfeld reagiert. „Es gab unterschiedliche Reaktionen. Die einen fanden es toll, andere meldeten Bedenken an“, erzählt Stefan Tölg. „Damit hatte ich aber gerechnet und habe es erst an die große Glocke gehängt, als meine Entscheidung schon gefallen war. Mit den Bedenken, die die anderen hatten, hatten wir uns dann ja schon selbst auseinandergesetzt.“
Wichtig war dem zweifachen Familienvater dagegen, die Entscheidung gemeinsam mit seiner Frau zu treffen. „Der Partner muss hinter einer solchen Entscheidung stehen. Schließlich wirkt sich eine solche auch auf das Familienleben aus.“ Von den Stimmen, die den Sprung in die Selbstständigkeit für ein großes Risiko halten, ließ sich Stefan Tölg nicht beirren. Er verließ sich auf seine bisherigen Erfahrungen: „Ich habe mir einen Businessplan gemacht und alles gut durchgerechnet. Bezüglich des Kapitals habe ich einen guten Puffer eingeplant.“
Das Erfolgsrezept: Wissen, was man kann
Rückblickend sagt Stefan Tölg, dass er vieles richtig gemacht habe. Natürlich gehört es auch dazu, dass er heute manche Entscheidungen anders treffen würde. Sein Tipp für Gründer – egal ob 50 Jahre, jünger oder älter: „Das Wichtigste ist, sich im Vorfeld alles gründlich durch den Kopf gehen zu lassen. Wenn man eine Entscheidung gefällt hat, sollte man mit Vollgas in die Umsetzung gehen und auf keinen Fall zu zaghaft sein.“
Das Alter in Bezug auf eine Unternehmensgründung spielt für ihn keine Rolle: „Entscheidend ist eher die Frage: Wie lange will ich etwas tun?“ Denn während viele Altersgenossen schon die Rente vor Augen haben, ist es Stefan Tölgs Ziel, seinen Franchise-Vertrag zu verlängern: „Jetzt geht es erst richtig los, jetzt habe ich mir etwas aufgebaut.“ Seine Zielstrebigkeit verdankt der 54-Jährige seiner Lebenserfahrung: „Ich weiß mittlerweile einfach, was ich mir zutrauen kann.“ Und bei der Grundstücksgewinnung sieht er in seinem Alter einen klaren Vorteil: „Da werde ich mit meinen paar grauen Haaren auf jeden Fall ernst genommen.“
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