Das Richtfest ist vorüber, der Hausbau schreitet zügig voran, spätestens jetzt wird es Zeit sich Gedanken über die Einrichtung des neuen Hauses zu machen. Nicht nur die Wahl der Möbel und Bodenbeläge, auch die Wandgestaltung wird später einen großen Anteil an der Wohlfühlatmosphäre in Ihrem neuen zu Hause haben. Doch welche Farben soll man nehmen?

Eine aktuelle Umfrage des Deutschen Lackinstitutes zeigt: in der Küche und im Schlafzimmer bevorzugen die meisten weiße Wände. Rund 50 Prozent der Befragten gaben an, Ihre Küche weiß zu streichen. Aber auch Beige bzw. Brauntöne sind ebenso wie Gelbtöne gefragt. Eine Modefarbe ist laut der Umfrage derzeit Grau. Im Schlafzimmer tendieren manche auch zu blauer oder violetter Wandfarbe.

Wahl Wandfarbe

Letztlich ist die Entscheidung für eine Wandfarbe im jeweiligen Raum in erster Linie eine Frage des eigenen Geschmacks. Doch natürlich beeinflussen Farben wesentlich die Wohnatmosphäre und haben auch mehr oder weniger bewusste psychologische Effekte.

Farben und Ihre Wirkung

Das Grundcredo bei der Wand- und Raumgestaltung sowie bei der Kombination verschiedener Farben lautet: Erlaubt ist, was gefällt.

Rosa ist eine feminine und fröhliche Farbe, die vor allem positive Wirkung hat. Es ist eine eher unkonventionelle Farbe bei der Raumgestaltung, besonders frech wirken kräftige Pinktöne.

Rot ist eine Farbe die Leidenschaft und Sinnlichkeit ausstrahlt, aber auch eine gewisse Aggressivität und Signalwirkung hat. In dunkleren Abstufungen strahlt es in Räumen aber vor allem Wärme und Gemütlichkeit aus.

Orange wirkt anregend und kreativ. Es strahlt Lebendigkeit und Gemütlichkeit zugleich aus und wirkt je nach Intensität der Farbe besonders dynamisch oder ausgleichend.

Gelb steht für Optimismus, Vitalität, Fröhlichkeit und die Wärme der Sonne. In Räumen wirkt es besonders einladend.

Grün ist die Farbe der Natur, die eine beruhigende, aber auch anregende Wirkung haben kann. Grün steht in erster Linie für Erholung, Entspannung und Ausgleich.

Blau ist eine besonders kräftige Primärfarbe und mit fast jeder anderen Farbe harmonisch zu kombinieren. Blau wirkt in erster Linie kühl und beruhigend. Es kann einen optisch vergrößernden Effekt haben.

Lila kann kühl oder warm wirken, das ist abhängig vom jeweiligen Blau oder Rotanteil. Diese Farbe steht vor allem für Kreativität und Verführung.

Jedoch empfiehlt es sich, einen Raum nicht komplett in einer kräftigen Farbe zu streichen. Zum einen geht man das Risiko ein, sich die Farbe schnell „über zu sehen“. Zum anderen kann die bewusste bzw. unbewusste Wirkung einer Farbe auf Dauer negativ wahrgenommen werden, z.B. kann ein rein rotes Zimmer für eine gewisse gereizte Stimmung sorgen.

Axel Venn, Designer und Professor für Farbgestaltung und Trendscouting in Hildesheim empfahl in einem Interview mit der Zeitung „Welt“ eine Mischung aus beruhigenden und anregenden Farbtönen, wobei die beruhigenden klar überwiegen sollten. Ideal sei laut Venn die Kombination kräftiger Farben mit neutralen Kalktönen, Leinen-, Bast- oder Sorbet-Farben.

Auch gilt es zu beachten, das bunte und kräftige Farben einen Raum in der Regel etwas kleiner wirken lassen, während helle Pastelltöne für eine gewisse Fernwirkung und damit Vergrößerung sorgen.

Bevor Sie durch die Farbregale der Baumärkte stöbern, sollten Sie einige grundlegende Fragen beantworten. Das erleichtert Ihnen die Entscheidung für eine Wandfarbe bzw. die farbliche Gestaltung der Räume in Ihrem zu Hause.

  • Wer nutzt den Raum, welche Farben gefallen der Person, welche überhaupt nicht?
  • Wofür wird der Raum vor allem genutzt?
  • Welche Farben, z.B. von Möbeln, werden noch im Raum vorhanden sein?
  • Wie viel Licht ist im Raum?
  • Ist eine Abstimmung an angrenzende Räume gewünscht oder notwendig?