Akustik ist nicht gleich Akustik – so viel ist sicher und vor allem zu Hause will man es ruhig und gemütlich haben. Wenig heimelig wirken allerdings Zimmer, in denen es stark hallt. Noch schlimmer wird es, wenn zum Beispiel ein Echo so stark ist, dass man den Ton des Fernsehers doppelt hört. Dann ist eine schlechte Raumakustik nicht nur unangenehm, sondern sogar störend. Schon beim Bau des Hauses sollte man auf eine gute Raumakustik achten. Oft können nämlich spezielle Bauteile auf die Ausbreitung des Schalls in einem Zimmer Einfluss nehmen. Aber auch nachträglich kann man die Akustik innerhalb eines Raumes noch mithilfe der Einrichtung beeinflussen.

RAUMAKUSTIK VS. BAUAKUSTIK

Sehr häufig werden diese beiden Begriffe im Alltag synonym verwendet, allerdings haben sie nicht die gleiche Bedeutung. Der Unterschied wird mittels grafischer Darstellung und technischer Definition auf Trikustik.at gut veranschaulicht.

Grob gesagt beschreibt die Raumakustik die akustischen Eigenschaften eines Raums, wenn sich eine Schallquelle darin befindet. Wenn man die Raumakustik bereits beim Bau beeinflussen möchte, sollte man auf entsprechende Bauteile achten, die Schall gut absorbieren können. Je mehr Schall aufgenommen oder gebrochen wird, desto kürzer ist der Nachhall oder das Echo, das man hört.

Die Bauakustik auf der anderen Seite beschäftigt sich nicht nur mit einem Raum. Hier geht es vielmehr darum, wie der Schall von einem Raum in einen anderen übertragen wird. Zudem beschreibt die Bauakustik auch die Übertragung zwischen dem Rauminneren und der Außenwelt. Hier ist es beim Bau wichtig, bei den Bauteilen auf eine gute Schalldämmung zu achten. Je besser der Raum oder das ganze Haus gedämmt ist, desto ruhiger ist es im Inneren und umso weniger Schall dringt nach außen. Schon oft wurde die Bauakustik zum Streitthema vor Gericht, vor allem wenn es um den sogenannten Trittschall geht.

RAUMAKUSTIK BEIM BAU

Für eine gute Raumakustik ist es wichtig, dass man schon beim Bau darauf achtet, schalldämpfende Materialien zu verwenden. Der Schall wird dadurch absorbiert oder gebrochen. Gerade dann, wenn man sich noch in der Bauphase befindet, kann man den Klang im Raum mit speziellen Akustikpaneelen beeinflussen. Sie können an der Wand oder an der Decke angebracht werden. Die Dämpfwirkung wird dabei durch perforierte Platten oder Paneele mit Nuten erzielt.

Am gängigsten ist das Anbringen der Paneele an der Decke. Hier bietet sich in der Regel am meisten Platz. Stören in dem Raum vor allem tiefe Frequenzen empfiehlt es sich, den Abstand zwischen der Platte und der Decke möglichst groß zu halten. In erster Linie gilt es aber durch diese Maßnahmen die Nachhall- und die Echozeit möglichst gering zu halten.

Auch einzelne Wände können mit solchen Elementen verkleidet werden, um den Schall zu dämpfen. Am besten geeignet sind hier Wände, die sich gegenüber der Schallquelle befinden. Steht beispielsweise eine Stereoanlage oder ein Entertainmentsystem an der einen Wand, sollte die gegenüberliegende verkleidet werden. So kann der Schall direkt absorbiert und der Nachhall möglichst gering gehalten werden.

Generell sollte man auf zu viele Materialien verzichten, die schallhart sind. Das sind vor allem glatte Stoffe, die den Schall reflektieren. Dazu zählen beispielsweise Beton, Glas oder Aluminium. Hier kann man unter anderem mit Deckenlampen oder einer Raufasertapete entgegenwirken. Zwar wird der Schall dadurch nicht absorbiert, sondern gestreut und besser im Raum verteilt. Das sorgt ebenfalls für eine bessere Raumakustik.

TIPPS ZUR SCHALLDÄMPFUNG

Selbst wenn der Bau bereits abgeschlossen ist, kann man noch viel für eine gute Raumakustik tun, denn es kommt auch darauf an, wie der Raum eingerichtet ist. Selbst Dekoration kann noch etwas gegen den unangenehmen Nachhall ausrichten.

  • Teppich: Es muss nicht unbedingt ein Teppichboden in den eigenen vier Wänden sein, denn der ist meist weniger pflegeleicht. Wenn man allerdings im Wohnzimmer einen größeren Teppich auslegt, kann man damit schon einiges für die Raumakustik tun. Hier gilt: je hochfloriger desto besser wird der Schall gedämpft.
  • Vorhänge, Gardinen und andere Textilien: Neben dem Teppich können Gardinen sehr viel Schall absorbieren. Vor allem geraffte und bodenlange Vorhänge können unerwünschte Echos im Raum ausbremsen.
  • Regale: Offene Konstruktionen, in denen Bücher, DVDs oder andere Gegenstände stehen, können den Schall brechen. Allerdings sollten die Regale keine Türen haben, da diese wiederum für mehr Echo sorgen. Offene Regale hingegen brechen den Schall und verteilen ihn besser im Raum, was für eine gemütlichere Atmosphäre sorgt. Will man nicht auf Türen verzichten, kann man sie mit speziellen Materialien verkleiden, um so den Schall zu dämpfen.
  • Polstermöbel: Es geht doch nichts über ein gemütliches Sofa. Am besten für die Raumakustik geeignet sind Polstermöbel aus Samt. Dieser Stoff schluckt Schall wie kein anderer. Allerdings muss man Fan des Materials sein. Ansonsten erfüllen aber auch andere Stoffe ihren Zweck.
  • Absorbierende Bilder: Der neuste Trend, wenn es um eine optimale Raumakustik geht, sind sogenannte Akustikbilder. Sie weisen entweder eine Struktur auf, die den Schall bricht und ihn besser im Raum verteilt oder eine unsichtbare eingebaute schallschluckende Platte. Die Gestaltung des Bildes bleibt einem dabei häufig selbst überlassen.