Das Passivhaus ist die Hausbauweise der Moderne, denn es verbindet ein angenehmes Wohnklima mit erheblichem Energieeinsparpotenzial.

Das Passivhaus verdankt seinen Namen der Art der Energiegewinnung. Diese erfolgt nicht aktiv durch den Einsatz einer Heizungsanlage, sondern passiv mittels Nutzung natürlicher Wärmequellen, wie man sie in der Sonneneinstrahlung oder der Körperwärme findet. Auch die Wärmeabgabe von elektrischen Geräten im Haushalt wird beim Passivhaus effizient genutzt.

 

Die Funktionsweise eines Passivhauses

 

Ein Passivhaus „funktioniert“ auf der Basis dreierlei Grundlagen, die wechselseitig miteinander wirken: Die Wärmedämmung, die Lüftung und den Heizanlageneinsatz zur Erzeugung notwendiger Restwärme.

Bei einem Passivhaus muss die äußere Hülle einen geschlossenen Mantel darstellen. Dies bedeutet, dass das gesamte Haus von außen wie von innen nach neusten Standards wärmegedämmt ist. Dach und Keller sowie Fenster und Türen bilden dabei keine Ausnahme, da sie das größte Wärmeverlustrisiko bergen. Auch Rohrleitungen und Hausanschlüsse bedürfen einer speziellen Wärmedämmung, so dass das Haus im Endeffekt absolut wärmeverlustsicher ist.

Diese erste Voraussetzung wird durch eine Lüftungsanlage ergänzt. Ein angenehmes Raumklima bei gleichzeitig konstanter Innenraumtemperatur kann nur erreicht werden, wenn verbrauchte Luft und Wasserdämpfe aus dem Haus entweichen und frische Luft eindringen kann. Da ein natürlicher Luftaustausch durch die gedämmte Außenhülle unmöglich ist, kommt eine Lüftungsanlage zum Einsatz. Diese saugt die verbrauchte Luft an und führt gleichzeitig Frischluft zu. Auf Wunsch kann diese Anlage so konzipiert werden, dass die zugeführte Frischluft bereits vorgewärmt wird. Das geschieht bevorzugt durch eine Erdwärmepumpe, weshalb diese Heizanlage auch das bevorzugte Mittel ist, um die notwendige Restwärme im Passivhaus zu erzeugen.

Eine Erdwärmepumpe oder eine sonstige Heizanlage ist für die Erwärmung des Innenraums zwar nicht zwingend notwendig, wird aber aufgrund der gewünschten Frischluftvorwärmung in Kombination mit der Warmwasserbereitung häufig eingesetzt. Gerade bei extrem niedrigen Außentemperaturen kann man so die Innenraumtemperaturen konstant halten. Als Wärmespender dienen dabei traditionelle Heizkörper oder eine Fußbodenheizung. Am häufigsten wird auf solche Einbauten jedoch völlig verzichtet und der Fokus auf die Frischluftvorwärmung gelegt.

 

Vorteile eines Passivhauses

 

Der größte Vorteil, den Passivhäuser bieten, liegt im finanziellen Sektor. So reduzieren sich die Energiekosten für die Wärmeerzeugung im Haus um fast 100 Prozent. Lediglich der Betrieb der Lüftungsanlage und der eingesetzten Erdwärmepumpe bringen geringe Stromkosten mit sich. Dieser Faktor ergänzt sich um weitere Pluspunkte. So wird durch die spezielle Bauweise der Passivhäuser eine immer gleich bleibende Temperatur an allen Bauteilen des Hauses gewährleistet. Dies erzeugt ein gesundes Raumklima, welches durch die optimale Belüftung noch weitere Verbesserungen erfährt. Das Verhindern von Feuchtigkeitseindringung verringert nicht nur die Schimmelbildung sondern verlängert gleichzeitig die Lebensdauer aller Hauselemente.

Nicht zuletzt stellt die Wärmedämmung auch eine perfekte Schallisolierung dar und das gesamte Passivhaus trägt durch den auf ein Minimum reduzierten CO2 Ausstoß aktiv zum Umweltschutz bei.

 

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