Niedrige Bauzinsen machen den Hausbau derzeit besonders attraktiv. In der Baufinanzierung können jedoch versteckte Kostenfallen lauern. Damit das finanzielle Risiko des Hausbaus überschaubar bleibt, sollten Sie diese Punkte rund um die Baufinanzierung kennen.

Bereitstellungszinsen vermeiden

Kreditinstitute stellen ein bewilligtes Darlehen nur für einen vorab definierten Zeitraum kostenlos zur Verfügung. Die bereitstellungszinsfreie Zeit, die typischerweise zwischen drei und 12 Monaten liegt, beginnt mit Darlehensvertragsabschluss. Nach diesem Zeitraum fallen Bereitstellungszinsen an. Auch für nicht abgerufene Teilsummen werden diese fällig. Weil Bauvorhaben sich mitunter in die Länge ziehen, sollten Sie versuchen, mit dem Kreditinstitut einen möglichst langen, kostenfreien Zeitraum zu vereinbaren.

Für die sorgfältige Kalkulation hilft auch ein sogenannter Zahlungsplan. In ihm ist festgehalten, wann welche Abschläge zu zahlen sind. Bauzeitverzögerungen lassen sich einkalkulieren.

Negativzinsen bei Guthaben vermeiden

Ein Baukonto dient dazu, alle zum Hausbau gehörigen Ausgaben über ein Konto zu begleichen. Die bereitgestellte Summe wird später in den Kredit umgewandelt. Zahlreiche Banken verwenden für ein Baukonto ein klassisches Girokonto. Die Krux daran: Immer mehr Banken führen ein Verwahr-Entgelt oder Negativzinsen für Guthaben ein. Prüfen Sie deswegen bei Ihrem Konto, wie hoch die Freibeträge sind und ab wann Strafzinsen fällig werden. Im Rahmen der Vertragsverhandlungen sollten Sie mit Ihrer Bank das Aussetzen dieser Freibetragsgrenze verhandeln oder auf ein Zins-Cap drängen – eine Begrenzung von variablen Zinsen nach oben. Achten Sie darüber hinaus darauf, dass für dieses Konto keine Kontoführungsgebühren anfallen.

Gebühren für Sondertilgungen

Auch wenn man sein Darlehen schneller als geplant zurückzahlen möchte, kann es zu versteckten Kosten kommen. Denn ein Recht auf Sondertilgungen hat man nicht – es sei denn, die außerplanmäßigen Tilgungen sind im Darlehensvertrag vereinbart. In aller Regel ist im Darlehensvertrag bereits eine kostenlose Sondertilgung enthalten. Sie wird abhängig von der Gesamt-Darlehenssumme berechnet und kann manchmal sogar an einen Termin gebunden sein. Auch hier gibt es im Rahmen der Baufinanzierung Spielraum.

Vorfälligkeitsentschädigungen beachten

Sie haben geerbt oder einen beruflichen Bonus erhalten? Damit lässt sich ein Hausdarlehen vor Ablauf des Darlehens ablösen. Allerdings wird eine Vorfälligkeitsentschädigung fällig, mit der sich die Bank gegen den möglichen Zinsverlust absichert. Trotzdem kann die Ablöse für Sie als Darlehensnehmer Vorteile bringen. Tipp: Lassen Sie sich die Ablösesumme von Ihrem Kreditinstitut berechnen und wägen Sie Vor- und Nachteile ab.