Moderne Architektur, bei der fast alles möglich ist: Ein Bungalow geht eine Symbiose mit der Umgebung ein und überzeugt mit dem Flachdach ebenso wie mit dem Pult- oder Satteldach. Und das einstöckige Haus spendet viel Freiraum auf einer Ebene.
Gerade in den letzten Jahren erfährt der Bungalow eine regelrechte Renaissance. Kein Wunder! Ist er doch nicht nur für Familien mit Kindern hervorragend zum miteinander Leben geeignet. Einfach umzusetzende barrierearme Bauweisen ermöglichen es auch Senioren oder Menschen mit einem Handicap, sorgenfrei zu wohnen.
Was ist ein Bungalow?
Die Bezeichnung Bungalow kommt ursprünglich aus Indien und bedeutet auf Hindi soviel wie „Bengalisches“, also „Haus bengalischer Art“. Es handelt sich dabei um ein meist eingeschossiges Haus mit Veranda, das unterschiedliche Dachformen aufweisen kann. Britische Kolonisten brachten diese elegante Bauweise im 19. Jahrhundert nach Europa.
Hierzulande wurden Bungalows in den 1960er-Jahren modern. Vor allem der sogenannte Winkelbungalow erfreut sich großer Beliebtheit.
Das Zuhause der Kanzler unter Denkmalschutz
Der ehemalige Wohnsitz der deutschen Bundeskanzler, der sogenannte „Kanzlerbungalow“, steht seit 2001 unter Denkmalschutz. Der Bau von 1963 gilt noch heute als beispielhaft für die westdeutsche Nachkriegsarchitektur. Er besteht aus zwei gegeneinander versetzten Quadraten, die durch ein Flachdach miteinander verbunden sind.
Auch beim Grundriss überzeugt der Bungalow mit seinen Möglichkeiten
Wenn es um die Form geht, ist ein Bungalow unschlagbar variabel. Grundsätzlich sind den Wünschen des Bauherren höchstens durch die Grundstücksgröße oder den örtlichen Bebauungsplan Grenzen gesetzt. Zwar werden heute die meisten Bungalows mit quadratischem oder rechteckigem Grundriss gebaut. Problemlos möglich sind aber auch Varianten in U-, L-, T- oder Z-Form, die dann als Winkelbungalow bezeichnet werden. Ein Winkelbungalow bietet zum Beispiel Platz für eine Garage. Auch eine überdachte Terrasse ist leicht zu integrieren. Einzelne Hausbereiche lassen sich problemlos voneinander trennen.
Ein Haus dieser Bauform kann grundsätzlich mit oder ohne Keller errichtet werden. Soll der Keller von vornherein oder auch später als Wohnraum nutzbar sein, muss das bereits in der Bauplanung entsprechend festgelegt werden. In den meisten Fällen dient die Unterkellerung eines Bungalows eher als Stauraum z.B. für die Hausinstallationen. Durch die üblicherweise verwendeten Dachformen kann zusätzlicher Stauraum wegfallen.
Wie viele Zimmer gebaut werden, ist abhängig von den persönlichen Wünschen des Bauherren. Auch bei großzügigen Grundrissen sind weniger Zimmer möglich, die dann entsprechend geräumig ausfallen.
- Kleinere Bungalows mit einen Grundriss von ca. 80 Quadratmetern mit zwei bis drei Zimmern sind ideal für Singles oder Paare.
- Bei einem Grundriss von 100 – 120 Quadratmetern ist problemlos ein Kinder- und ein Gästezimmer planbar. drei bis vier Bewohner finden hier genügend Raum. Auch im Hinblick auf die Zeit als Senior ist diese Variante bestens geeignet.
- Wer richtig viel Wohnfläche genießen möchte, sollte sich für einen Grundriss mit mehr als 120 Quadratmetern entscheiden. Fünf Personen finden hierbei ihren persönlichen Freiraum. Auch spezielle Wünsche wie ein zusätzliches Bad oder separate Ankleidezimmer sind ohne Probleme umsetzbar.
Bungalow – das sind die Vor- und Nachteile
Natürlich hat diese Bauform nicht nur Sonnenseiten zu bieten. Auch wenn die Vorteile eines Bungalows gegenüber anderen Bauformen überwiegen, gibt es auch Nachteile. Welche das sind, zeigt diese Übersicht.
Vorteile eines Bungalows:
Barrierefreies Wohnen auf einer Ebene: Auf Treppen und Stufen wird verzichtet. Dadurch ist ein bequemes Wohnen auch im Alter oder für Personen mit Handicap bzw. für Familien mit kleinen Kindern gesichert.
Geringere Baukosten: Zum Beispiel fallen wesentlich weniger Kosten für die Statik tragender Wände an. Dadurch sind individuelle Raumanordnung und offene Raumkonzepte möglich.
Unter Umständen ist auch die spätere Aufstockung einer weiteren Etage möglich.
Nachteile eines Bungalows:
Dadurch, dass sich der gesamte Wohnraum auf einer Etage befindet, ist tendenziell ein größeres Grundstück nötig. Dadurch können sich die Gesamtkosten durch den Grundstückskauf erhöhen.
Bungalows weisen im Verhältnis zur Wohnfläche viel Dach- und Außenfläche auf. Bei unzureichender Dämmung kann dadurch möglicherweise mehr Wärme entweichen als bei anderen Bauweisen.
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