Naturtapeten sind schick und haben ein exklusives Flair. Und vor allem: Jede einzelne ist ein Unikat, mit dem Wohnräume eine Wertsteigerung erhalten.


Nachhaltigkeit, ökologisches Bewusstsein und Nähe zur Natur prägen unsere Gesellschaft immer mehr. Davor machen auch Wohntrends nicht Halt. Nur logisch, dass auch der Wandschmuck diesem Lifestyle Rechnung trägt. Besonders exklusiv fügen sich langlebige Naturtapeten in das moderne Lebensgefühl ein. Um was es sich dabei genau handelt und was Sie darüber wissen sollten, lesen Sie hier.

Materialien für Naturtapeten

In den 1970er- und 1980er-Jahren waren vor allem Grastapeten (Grasscloth) schon einmal groß in Mode. Heute erleben sie ein wahres Revival. Zur Herstellung werden Grasfasern getrocknet, und dann auch heute noch meist von Hand zu langen Fäden verknotet. Diese Fäden werden auf einen Trägeruntergrund aufgebracht. Inzwischen ist die Grastapete in einer Vielzahl von Farbvarianten erhältlich, sogar eingearbeitete Muster sind möglich.

Ebenfalls im Kommen sind Bambustapeten. Für sie werden geschnittene Bambusfasern aus Asien auf einem Grasuntergrund aufgebracht.

Schilftapeten werden wie Bambustapeten verarbeitet. Das Ausgangsmaterial wird jedoch in der Regel nicht importiert, sondern wächst vornehmlich in Europa.

Eine besonders edle Variante der Naturtapete stellt die Korktapete dar. Um sie herzustellen, werden wenige Millimeter dicke Korkplättchen miteinander verklebt. Ihr großer Vorteil gegenüber Gras-, Bambus- und Schilftapeten liegt in ihrer Unempfindlichkeit. Allerdings kann der Farbton des Korkes nach einiger Zeit etwas verblassen, wenn die Tapete der direkten Sonneneinstrahlung beispielsweise durch ein Fenster ausgesetzt ist.

Schlicht und dennoch stilvoll gestalten sich Naturtapeten aus Leinen oder Sisal. Ihre feinen Strukturen erkennt man erst bei genauerem Hinsehen.

Naturtapeten haben viele Vorteile – aber auch kleine Nachteile

Wer ein individuelles Raumambiente schaffen möchte, für den sind Naturtapeten die ideale Wandverkleidung. Sie sind meist langlebig und können sogar das Raumklima verbessern. Ein großer Vorteil liegt in ihrer äußerst wandelbaren Struktur. Die natürlichen Rohstoffe sind in der Regel atmungsaktiv und besitzen hohe Schall- und Wärmedämmeigenschaften.

Nachteilhaft ist zum einen der Preis von Naturtapeten. Je nach Material und Design kostet die Rolle ab etwa 150 bis etwa 250 Euro. Zum anderen sind die meisten Naturtapeten auch recht empfindlich. Vor allem Nässe vertragen sie gar nicht, weshalb sie auch für Keller, Küche oder Badezimmer nicht geeignet sind.

Um Naturtapeten zu verarbeiten, braucht es schon ein bisschen Übung. Beim Zuschnitt beispielsweise von Grastapeten muss akribisch darauf geachtet werden, die feinen Verbindungen zwischen den einzelnen Fasern nicht zu beschädigen. Das Aufkleben an die Wand gestaltet sich mitunter auch etwas schwierig, da die einzelnen Bahnen etwas störrisch und bei Weitem nicht so flexibel sind wie gewöhnliche Papiertapeten.

Einen weiteren Punktabzug erhalten die natürlichen Gräser, wenn sie tatsächlich naturbelassen, also unbehandelt sind. Dann stellen sie für Allergiker ein nicht zu unterschätzendes Risiko dar.

Sind Naturtapeten frei von Schadstoffen?

Leider können auch Naturtapeten Schadstoffe enthalten. Vor allem beim Anbau werden bisweilen Fungizide und Pestizide verwendet. Das Ausgangsmaterial selbst wird auf einen Träger aus Papier oder Vlies aufgebracht. Hierbei ist es möglich, dass der verwendete Klebstoff schädliche Substanzen enthält. Um die feinen Plättchen der Korktapete zusammenzukleben, kommen bei einigen Herstellern künstliche Harze zum Einsatz. Diese können im Extremfall zu Beschwerden und allergischen Reaktionen führen.

Tipp: Naturtapeten, die mit dem Gütesiegel „Blauer Engel“ gekennzeichnet sind, sind zumindest schadstoffarm.

Kein Hexenwerk: So bringen Sie Ihre Naturtapete an die Wand

Wie bereits erwähnt sollten Naturtapeten besser von Heimwerkern verarbeitet werden, die ein gutes Maß Geschick und einige Übung mitbringen. Dann geht das Tapezieren mit Naturtapeten fast kinderleicht von der Hand. Naturtapeten mit einem Trägermaterial aus Vlies sind in der Verarbeitung relativ einfach. Sie lassen sich fast wie eine Papiertapete an die Wand kleben.

Papier als Trägermaterial ist jedoch in der Regel recht dünn und dementsprechend empfindlich. Schon eine kleine Unachtsamkeit beim Schnitt oder Zusammenlegen kann die Tapete beschädigen. Vorsicht ist auch beim Anpassen der einzelnen Bahnen geboten. Strukturen und Muster entfalten ihre volle Wirkung erst, wenn sie so verklebt werden, dass sie miteinander harmonieren.

Tipp: Naturtapeten können durch Überstreichen eine neue Farbe erhalten, ohne ihre Struktur zu verlieren. Vor dem Anstrich sollten die Fasern allerdings grundiert werden.