Das Unwetterrisiko steigt global und damit auch die registrierten Versicherungsschäden. Auch der jüngste Orkansturm „Niklas“ hinterließ in Deutschland ein Bild der Verwüstung und einen Millionenschaden. Während Bestandsimmobilien in der Regel ausreichend über die Wohngebäude- und Elementarversicherung abgesichert sind, sieht es bei Gebäuden, die sich in der Bauphase befinden oftmals anders aus.
Woran viele Bauherren nicht denken: Auch bei im Bau befindlichen Immobilien können horrende Schäden entstehen, die nur mit einem großen finanziellen Aufwand zu beseitigen sind. Wird das im Bau befindliche Gebäude beschädigt oder gar zerstört, droht nicht selten der finanzielle Ruin der Bauherren-Familien. „Daher ist es existentiell wichtig möglichst umfassend die Risiken abzusichern, die in der sensiblen Phase des privaten Existenz-Aufbaus entstehen können“, sagt Florian Haas, Vorsitzender der Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende e.V. (München).
Viele Feuer-Rohbauversicherungen als Bestandteil einer Wohngebäude-Versicherung decken jedoch ausschließlich die Risiken durch Feuer während der Bauphase in der Regel prämienfrei ab. Der Versicherungsschutz für Schäden durch Leitungswasser, Rohrbruch, Sturm, Hagel, Vandalismus und sonstige Umweltkatastrophen beginnt meist erst mit der Fertigstellung des Gebäudes, also mit Beginn der Wohngebäudeversicherung. Diese Versicherungslücke kann im Schadensfall existenzbedrohend sein und sollte mit Abschluss einer Bauleistungsversicherung geschlossen werden.
Die Bauleistungsversicherung schließt die Versicherungslücke während der Bauphase
Um auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt die Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende e.V. unbedingt eine umfassende zusätzliche Bauleistungsversicherung abzuschließen – und zwar mit Baubeginn.
Dieser Versicherungsschutz ist aber nicht nur für Bauherren absolut empfehlenswert, sondern auch für Bauträger und Bauunternehmer. Im Rahmen der Bauleistungsversicherung sind Schäden versichert, die während der Bauzeit durch plötzlich, unvorhergesehene eintretende Beschädigung oder Zerstörung von versicherten Sachen entstehen können. Darunter auch:
- Ungewöhnlich heftige Niederschläge, Sturm/ Hagel
- Fahrlässigkeit oder Ungeschicktheit der Bauhandwerker
- Unbekannte Dritte (Vandalismus)
- Diebstahl
Die Bauleistungsversicherung wird daher auch gerne als „Allgefahrenversicherung“ bezeichnet. Die Prämie der Bauleistungsversicherung hängt unter anderem von der Versicherungssume sowie oftmals auch von der Laufzeit ab. Generell sollte sie ca. 500 Euro bei einer Versicherungssumme von 250.000 Euro nicht überschreiten.
Und noch ein Tipp: Bei einigen Bauträgern sowie Baufirmen ist die Bauleistungsversicherung bereits im Kaufpreis des Hauses inkludiert. Hier entfällt selbstverständlich der Abschluss einer zusätzlichen Police.
Dass es sich bei den Gefahren nicht um ein rein theoretisches Schadens-Szenario handelt, zeigen die Statistiken. Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) sind Sturm, Hagel und Hochwasser bei weitem die in Deutschland am häufigsten auftretenden Naturkatastrophen. Allein durch Hagelstürme wurden 2013 laut GDV versicherte Schäden an Gebäuden in Höhe von 2,4 Milliarden Euro angerichtet. Auf Hochwasser entfielen 750 Millionen Euro. Für Feuer-und Leitungswasserschäden zahlten die Versicherer 3,5 Milliarden Euro an ihre Kunden.
Weitere Infos unter www.finanzierungsschutz.de
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