Baubegleitende Qualitätsprüfung: Mängel frühzeitig erkennen und beheben lassen 

Angesichts der anhaltenden Niedrigzinsphase wollen sich viele Bundesbürger den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen. Trotz des derzeit billigen Geldes ist der Bau eines Hauses allerdings für die meisten Menschen weiterhin die größte Investition des Lebens. Und wer viel investiert, erwartet am Ende auch ein Ergebnis ohne Mängel. Gegen den berüchtigten „Pfusch am Bau“ mit bösen Überraschungen können sich Bauherren aktiv schützen – mit einer sogenannten baubegleitenden Qualitätskontrolle.

Erfahrene Baugutachter können Fehler rechtzeitig erkennen

Dabei wird die Baustelle in verschiedenen Bauphasen von einem Bausachverständigen im Rahmen einer Begehung vor Ort auf Mängel beziehungsweise Ausführungsfehler überprüft. „Durch die erfahrenen Baugutachter können schon während der Bauzeit versteckte Baumängel entdeckt und umgehend durch die verantwortlichen Handwerker behoben werden“, erklärt Florian Haas, Finanzexperte und Vorstand der Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende. Die direkte Baubegleitung und Bauprüfung der einzelnen Gewerke durch den Bauexperten trage dazu bei, eine hohe Ausführungsqualität zu gewährleisten und Nachlässigkeiten von Handwerkern aufzudecken. Je nachdem wie umfangreich das Bauvorhaben ist, gibt es üblicherweise zwischen drei und fünf Begehungen zur Bauprüfung.

Die Schutzgemeinschaft etwa kooperiert dabei mit dem Verein zur Qualitäts-Controlle am Bau (VQC). Mit mehr als 7.000 zertifizierten Baustellen und über 25.000 Begehungen ist er eine der größten und erfahrensten Prüfinstitutionen im Baugewerbe. Während der Begehungen durch einen der mehr als 20 VQC-Ingenieure wird das Haus systematisch vom Keller bis zum Dach durchgecheckt. „Sollten Verarbeitungsmängel auftreten, müssen diese erst fachgerecht abgearbeitet werden, bevor es das Qualitätszertifikat gibt, das die erfolgreiche Prüfung und mangelfreie Ausführung des Hauses bescheinigt“, so Florian Haas. Mitglieder der Schutzgemeinschaft erhalten diese Leistungen zu Sonderkonditionen, mehr Informationen dazu gibt es unter www.finanzierungsschutz.de.

Mit Hilfe der Qualitätskontrolle Energiewerte erreichen

Moderne Häuser sollen heute ehrgeizige Energiewerte erreichen. Dazu kommen moderne Baustoffe und Anlagen zum Einsatz. Ihre Verarbeitung ist jedoch komplexer geworden und verlangt eine enge Kooperation der einzelnen Gewerke am Bau. Kommt es dabei zu Fehlern, können die angestrebten Energiewerte eventuell nicht erzielt werden. Eine baubegleitende Qualitätskontrolle kann auch hier rechtzeitig eingreifen, Fehler aufdecken und sachverständig benennen. Der Bauunternehmer wird umgehend informiert und kann den Mangel auch im eigenen Interesse beheben.

Luftdichtigkeitsprüfung zum Schluss

Im Rahmen einer baubegleitenden Qualitätskontrolle werden üblicherweise zwischen drei und fünf Begehungen der Baustelle durchgeführt: – nach Fertigstellung des Kellers oder der Bodenplatte – nach Errichten des Rohbaus – nach Errichten des Dachstuhls beziehungsweise der Eindeckung des Daches – vor, während oder nach Abschluss des Innenausbaus – zur Bauabnahme beziehungsweise Übergabe des Bauvorhabens Bei der letzten Begehung wird zudem häufig ein Luftdichtigkeitstest (Blower-Door-Test) durchgeführt. Er prüft, ob das Haus dicht ist oder ob Wärme verloren geht.