Wer sich in einer fachfremden Branche selbstständig machen möchte, kann in Franchise-Systemen einen geeigneten Partner finden. Auch Deutschlands führender Hausanbieter Town & Country setzt bei seiner Expansion auf führungserfahrene Quereinsteiger.

Behringen. In Deutschland entscheiden sich jedes Jahr rund 300.000 Existenzgründer für den Schritt in die Selbstständigkeit. Etwa jeder 50. von ihnen setzt dabei auf eine Franchise-Partnerschaft – und damit auf ein bereits am Markt erprobtes Geschäftskonzept. Die Selbstständigkeit mit System soll den Unternehmern nicht nur den Markteinstieg erleichtern. Sie ermöglicht es auch, als Quereinsteiger in einer bisher fremden Branche Fuß zu fassen. Aus erfahrenen Managern und Führungskräften werden so lokale Unternehmer.

Auch Deutschlands führender Massivhausanbieter Town & Country richtet sich bei seiner Expansion an Quereinsteiger. Von den über 40 Franchise-Partnern, die sich im Jahr 2014 für eines der beiden Geschäftsmodelle entschieden haben, sind die meisten zuvor nicht in der Hausbaubranche aktiv gewesen. „Wir erwarten keine spezifischen Branchenkenntnisse, sondern Führungsqualitäten und Erfahrungen im Projektmanagement“, erklärt Jürgen Dawo, Gründer und Franchise-Geber von Town & Country Haus. Das erforderliche fachspezifische Wissen werde den Unternehmern in umfangreichen Schulungen vermittelt.

Synergien nutzen

Auch Annette Meyer aus dem Landkreis Osnabrück ist eine solche Quereinsteigerin. Seit August 2014 ist die 45-Jährige für den Verkauf und die Erstellung der massiv gebauten Town & Country Häuser im niedersächsischen Landkreis Osnabrück zuständig. Mehr als zehn Jahre war sie zuvor unter anderem für das Produktmanagement bei einem großen Haushaltsgerätehersteller verantwortlich. Als in ihr der Wunsch reifte, sich beruflich noch einmal zu verändern, erschien ihr Franchise ideal. „Ich wollte meine Stärken in den Bereichen Projektmanagement und Marketing einbringen, aber auch von den Vorteilen eines bereits am Markt hundertfach umgesetzten Konzepts und einer bekannten Marke profitieren“, erklärt Meyer, die gezielt nach einem Franchise-Konzept im technischen Bereich gesucht hatte.

Austausch und Beratung

Mit der Unterstützung einer Mitarbeiterin baut Annette Meyer das Marketing auf, macht sich und ihr Angebot z. B. über regionale Messen und Anzeigen bekannt. Parallel dazu arbeitet sie sich in die für sie neue Branche ein, absolviert Schulungen und schafft die Infrastruktur für das künftige Wachstum ihres Unternehmens. Neben dem Austausch mit anderen Town & Country Unternehmern, wird sie in der Startphase auch von der Town & Country Zentrale besonders unterstützt. Im Rahmen des Start-up-Managements stellt diese ihr einen Betriebsberater als persönlichen Ansprechpartner zur Seite. So werden nicht nur offene Fragen geklärt, sondern auch eine Schnittstelle zu den verschiedenen Fachabteilungen des Hausanbieters geschaffen. „In der Selbstständigkeit muss man sich gerade zu Beginn selbst um alle Dinge kümmern – von der IT über Personalangelegenheiten, Buchhaltung, Akquise von Handwerkern bis hin zu Marketing und Vertrieb. Da ist es hilfreich, besonders in fachspezifischen Fragen nicht alleine gelassen zu werden.“

Traum vom Eigenheim erfüllen

In den ersten fünf Monaten verkauft Annette Meyer zwei Häuser. Das erste volle Geschäftsjahr schließt sie bereits mit 27 verkauften Häusern ab – ein Start über Plan. Bis heute ist ihr Team auf vier Mitarbeiter gewachsen, darunter auch ein Bauleiter und ein Bauabwickler, die die Bauprojekte steuern. Im Vertrieb kooperiert sie zudem mit zwei Franchise-Partnern von Town & Country Haus, die auf den Hausverkauf spezialisiert sind. Dabei legt Annette Meyer viel Wert darauf, dass die Bedürfnisse der Zielgruppe stets im Mittelpunkt stehen und sie ganz nah an ihren Kunden ist. „Wir richten uns an den Normalverdiener, der wenig bis keine Erfahrung im Hausbau mitbringt und ein hohes Sicherheitsbewusstsein hat“, erklärt sie. „Diesen Menschen möchten wir helfen, dass sie sich ihren Traum vom Eigenheim nachhaltig erfüllen können.“ Dass sie selbst im Hausbau eine Quereinsteigerin ist, erweist sich dabei auch als Vorteil. Schließlich gehe es darum, sich emphatisch in die Situation der zukünftigen Bauherren hineinzuversetzen.

Rund 800 Baugenehmigungen werden derzeit im Landkreis und der Stadt Osnabrück pro Jahr im Ein- und Zweifamilienhaussegment vergeben. Das Potenzial für weiteres Wachstum ist also noch groß. „Unsere Vision ist es, der Marktführer in unserer Region zu werden“, so Meyer.