Wer sich für eine Franchise-Partnerschaft interessiert, hat die „Qual der Wahl“. Bundesweit gibt es insgesamt mehrere hundert Franchise-Systeme, die mit weiteren Partnern wachsen sollen. Welche Fähigkeiten sind bei Franchise-Partnern gefragt? Was sind die Erfolgsfaktoren? Und worauf sollte man achten, bevor man einen Franchise-Vertrag unterzeichnet?

Die Selbstständigkeit mit System kann besonders für Angestellte eine echte Job-Alternative bieten. Denn wer sich mit einem Franchise-Konzept selbstständig macht, profitiert einerseits von dem erprobten Unternehmenskonzept und zentralen Unterstützungsleistungen. Andererseits bietet eine Selbstständigkeit in der Regel einen größeren Gestaltungsspielraum und mehr Unabhängigkeit gegenüber dem Angestelltendasein.

„Franchise eignet sich besonders für einsatzbereite Menschen, die sich mit einem erprobten Konzept einen eigenen Unternehmenswert aufbauen möchten“, erklärt Jürgen Dawo, Gründer von Town & Country Haus, Deutschlands führendem Hausanbieter. Mit über 300 Franchise-Partnern bundesweit zählt das 1997 gegründete Unternehmen hierzulande zu den etablierten Franchise-Systemen. Mehrere hundert Angestellte bewerben sich jährlich um eine der Lizenzen – entweder als „Partner im Hausbau“ oder als „Partner im Hausverkauf“. Bis zur Vertragsunterschrift  durchlaufen sie zunächst einen mehrstufigen Auswahlprozess. Erst wenn sich beide Seiten sicher sind, dass man zueinander passt, wird die auf mehrere Jahre ausgelegte Partnerschaft geschlossen.   

Soft Skills sind gefragt

Wie die meisten Franchise-Systeme richtet sich auch Town & Country Haus an Quereinsteiger. Erforderliches Fachwissen wird nicht vorausgesetzt. Dieses wird den Franchise-Partnern zu Beginn ihrer Partnerschaft insbesondere im Rahmen von Schulungen und Weiterbildungen vermittelt. Town & Country Haus bietet dafür nicht nur Seminare, sondern auch verschiedene IHK-zertifizierte Weiterbildungen. Bereits mitbringen müssen neue Franchise-Partner vor allem wichtige persönliche Qualifikationen: Zukünftige Partner im Hausbau sollten über Führungsqualitäten und Erfahrungen im Projektmanagement verfügen. Schließlich laufen bei ihnen alle Fäden rund um den Hausbau zusammen. Partner im Hausverkauf sollten neben der Lust am Verkaufen vor allem über viel Empathie verfügen. „Sie müssen in der Lage sein, sich besonders gut in ihre Zielgruppe hineinzuversetzen, die ein hohes Sicherheitsbewusstsein hat. Es gilt, verantwortungsvoll auf die Sorgen und Ängste zukünftiger Bauherren einzugehen“, erklärt Jürgen Dawo.

In der Partnergewinnung achtet Town & Country Haus deshalb nicht nur darauf, dass die Kapitalausstattung und die bereits gesammelte Berufserfahrung der Kandidaten stimmen. Mithilfe spezieller Persönlichkeitstests wird abgeschätzt, ob ein Bewerber zum System passt. „Uns ist es besonders wichtig, dass sich unsere Partner mit der Marke, dem Unternehmen und unseren Zielen identifizieren und voll dahinter stehen“, so Dawo. Anders als Alleinunternehmer sind Franchise-Partner schließlich Teil der Marke, deren Standards und Richtlinien von allen angenommen und umgesetzt werden müssten. „Wer lieber das Rad neu erfinden will, für den ist eine Franchise-Partnerschaft sicherlich nicht geeignet.“

Investition in die Selbstständigkeit

„Ohne Moos nix los!“ – das gilt auch im Franchise. Eine solide Finanzierung ist für jede Selbstständigkeit wichtig. Bei der Ermittlung des Kapitalbedarfs sollten auch Reserven eingeplant werden. Eine Selbstständigkeit muss schließlich nicht immer nach Plan verlaufen. Bei Town & Country Haus müssen Franchise-Partner im Hausverkauf rund 5.000 Euro investieren. Bei bauenden Franchise-Partnern sind es 150.000 Euro. Neben dem Aufbau eines Büros sind darin auch Anlaufverluste enthalten. Bis zum Erreichen der Gewinnschwelle vergehen in der Regel zwölf Monate. Wer sich für eine Franchise-Partnerschaft entscheidet, sollte daher seine Einkommenserwartung genau kennen und prüfen, ob er sich zutraut, diese mit dem jeweiligen Konzept zu erreichen. Auf Dauer sollten Franchise-Partner schließlich in der Lage sein, ein höheres Einkommen zu verdienen als zu ihrer Zeit als Angestellter.