Die meisten Bauinteressenten bevorzugen als Standort ihres Ein- oder Zweifamilienhauses ländliche Regionen und Kleinstädte bis 50.000 Einwohner. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Ausgabe des „bau-o-meter“, das die aproxima – Gesellschaft für Marktforschung und Sozialforschung in Weimar erstellt. Seit der ersten Ausgabe des „bau-o-meter“ im Jahr 2007 haben knapp 20.000 Bauinteressenten an der Online-Befragung teilgenommen

Das Votum in der Rubrik „Bevorzugter Bauort“ ist eindeutig: Für 48 Prozent der Befragten sind ländliche Gebiete und Gemeinden bis 10.000 Einwohner die idealen Standorte für den Bau des Eigenheims. 21 Prozent der Befragten bevorzugen Kleinstädte mit höchstens 50.000 Einwohnern.

Diese Vorliebe von insgesamt 69 Prozent der befragten Bauinteressenten hält Jürgen Dawo, Gründer von Town & Country Haus, gleich in zweifacher Hinsicht „für vernünftig. Zum einen ist Wohneigentum grundsätzlich die wirkungsvollste Mietpreisbremse. Diese funktioniert immer und überall auch ohne Zutun des Gesetzgebers.“ Andererseits gebe es in ländlichen Regionen und auch in kleineren Städten und Gemeinden rund um die Großstädte und Metropolen ausreichend Grundstücke, die auch für Normalverdiener bezahlbar sind. Bekanntlich „scheitert der Bau eines Eigenheims in größeren Städten vor allem daran, dass es kaum noch erschlossene Grundstücke gibt. Die wenigen, die angeboten werden, überschreiten die Budgets von Durchschnittsverdienern, insbesondere von Familien mit Kindern, um ein Vielfaches“, weiß Jürgen Dawo.

Den Ergebnissen des aktuellen „bau-o-meter“ zufolge haben viele Bauinteressenten genau diese Erfahrung gemacht und passen sich deshalb zunehmend den Gegebenheiten an. Denn nur 6 Prozent der Befragten wollen ihr Eigenheim in Städten und Gemeinden mit mehr als 50.000 Einwohnern bauen. 17 Prozent geben an, dass der Bauort des Eigenheims in den direkten Einzugsbereichen von Großstädten liegen soll. Die „bau-o-meter“-Teilnehmer unterstellen bei dieser Standortwahl eine ähnlich gute Infrastruktur, insbesondere im Hinblick auf den Öffentlichen Personennahverkehr, wie in den Metropolen und Ballungsgebieten. Beim vorhergehenden „bau-o-meter“, das zur Jahresmitte 2013 veröffentlicht wurde, gaben noch 19 Prozent der Befragten, also zwei Prozentpunkte mehr als jetzt, als „Bevorzugten Bauort“ die Einzugsgebiete von Großstädten an.

„Die Kommunen müssen weitaus mehr Bauland zur Verfügung stellen als bislang“, fordert Jürgen Dawo. Das müsse nicht zwangläufig bedeuten, dass es grundsätzlich völlig neue Erschließungsgebiete gebe. „Oft können vorhandene Flächen mit wenig Aufwand zu Bauland umgewidmet werden“, ist Dawo überzeugt.